Schotten dicht

Wer etwas zu verbergen hat, macht die Schotten dicht und wittert allerorten Verrat. Nach diesem Motto scheinen die Verantwortlichen für die frühere Kreissparkasse Cochem-Zell stürmische Zeiten überstehen zu wollen.

Dort wurden großzügig Gelder investiert und verteilt, ohne es offensichtlich mit Vorsicht und Vorgaben allzu genau zu nehmen. Die Sparkasse ist die Bank des kleinen Mannes, heißt es. Mit dem Ende von Cochem-Zell zeigt sich, dass dies für gute wie für schlechte Zeiten gilt. Der Steuerzahler wird wohl gehörig zur Kasse gebeten. Rund 6,12 Millionen Euro darf allein der Kreis für die riskanten Geschäfte blechen, ohne den noch größeren Anteil, den die Sparkassenfamilie beisteuern muss. Doch es geht noch um mehr. Es geht um offenbar fragwürdige Geschäftsabwicklungen mit Verstößen gegen das Kreditwesengesetz, wie zumindest ein Prüfbericht feststellt. Wenn davon auch noch Verwaltungsratsmitglieder betroffen sind, entsteht mehr als ein fader Beigeschmack. Die Sparkassen als öffentlich-rechtliche Institute an der Leine der Kommunalpolitiker sind in besonderem Maße der Transparenz im Geschäftsgebaren verpflichtet. Erst recht bei Fällen wie der Kreissparkasse Cochem-Zell müssen die Fakten und Verantwortlichkeiten auf den Tisch und dürfen nicht mit geheimnisumwitterten Prüfberichten im Giftschrank weggeschlossen werden. j.winkler@volksfreund.de

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