Schuss vor den Bug

Der Faktor Zufall spielt in der Weltpolitik gewöhnlich selten eine Rolle. Und so entspringt es natürlich strategischem Kalkül, dass die aufsehenerregenden Aussagen von Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac zu einem möglichen Atomwaffen-Einsatz gegen Terror-Staaten ausgerechnet zu einem Zeitpunkt kommen, an dem die diplomatischen Bemühungen um eine Kontrolle der nuklearen Ambitionen des Iran weiter auf der Stelle treten.

Und auch das Treffen zwischen dem iranischen Präsidenten und notorischen Holocaust-Leugner Ahmageddon - pardon, Ahmad-ineschad - und den Israel-Hassern der syrischen Führungsspitze am gestrigen Tag dürfte zu Chiracs spektakulärer Erkärung beigetragen haben. Ein deutlicherer Schuss vor den Bug jener Staaten, die sich kaum Mühe geben, die Unterstützung terroristischer Aktivitäten zu verbergen, ist kaum denkbar. Denn Chirac sagt klar mit Zielrichtung Teheran und auch Damaskus (ohne Namen von Staaten zu nennen): Werden "vitale Interessen" Frankreichs oder auch seiner Verbündeten bedroht, müssen jene, die als Gefahr angesehen werden, mit dem Allerschlimmsten rechnen. nachrichten.red@volksfreund.de

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