Schwerer Abschied

Personell und finanziell sind die Steyler Missionare nicht mehr in der Lage, das Missionshaus St. Paul zu halten. Vor zehn Jahren sah die Situation noch anders aus: Die Institution bei Wittlich beherbergte das Noviziat, das Einführungsjahr vor dem Gelübte, aller deutschsprachigen Ordensprovinzen mit Österreich und der Schweiz.

Jetzt fehlt für diesen Bereich des Ordens der Nachwuchs, obwohl er - weltweit gesehen - wächst. Nicht nur, was die Männer seit über 80 Jahren im Bereich der Seelsorge geleistet haben, fällt weg. Weg fällt auch der Raum für hervorragendes ehrenamtliches Engagement für Projekte wie "Ferien von der Pflege", die dort ihren festen Platz hatten. Im schlimmsten Fall wird die Anlage nach dem Auszug der Missionare keinen neuen Nutzer finden. Eine Neunutzung der Kirche etwa als Diskothek, wie anderenorts schon geschehen, ist nicht zu befürchten, versichern die Missionare. Das Bistum, selbst auf Sparkurs, hat kein Interesse, sich finanziell zu engagieren. Die Missionare und "die Kirche" sind finanziell gesehen zwei voneinander unabhängige "Wirtschaftsunternehmen". Und der Glaube an sich rechnet einfach mit anderen Dimensionen. Besitz belastet. Wie so oft spürt man erst, was man hatte, wenn es weg ist. Eine Erfahrung, die noch vielen in der Region bevor steht, denkt man an die Sparbeschlüsse des Bistums Trier. s.suennen@volksfreund.de

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