Schwerer Imageschaden

Die Stadtverwaltung Trier hat 1200 Mitarbeiter. Sie werden in den kommenden Tagen und Wochen ausbaden müssen, was ihnen drei schwarze Schafe eingebrockt haben. Denn wenn in einer öffentlichen Behörde Geld unterschlagen wird, so führt dies stets zu einem Vertrauensverlust in der Bevölkerung und damit zu einem schweren Imageschaden.

Mancher brave Bürger, der zum Amt geht und dort zum Beispiel Personalausweise verlängern lässt, wird demnächst mit einem mulmigen Gefühl am Augustinerhof erscheinen und sich fragen, ob die Gebühren, die er entrichtet, nicht in dunklen Kanälen verschwinden. Besonders schlimm an den bekannt gewordenen Fällen ist, dass unter anderem auf hinterlistige Weise Menschen geschädigt wurden, die sich praktisch nicht wehren können: Ausländer. Von ihnen Geld zu verlangen, obwohl die Dienstleistung der Behörde kostenlos sein müsste, und sich auf diese Weise zu bereichern, ist schamlose Abzocke. Die Verwaltung tut gut daran, jeden einzelnen Fall aufzuklären, sich bei den Betroffenen zu entschuldigen und ihnen ihr Geld zurückzugeben. Zum Glück haben die Verantwortlichen, allen voran Oberbürgermeister Helmut Schröer als Behördenchef, gleich nach dem ersten Verdacht ohne Zögern gehandelt. Sonderprüfung, Strafanzeige, Kündigung: Diese rückhaltlose Aufklärung und das konsequente Ahnden des gravierenden Fehlverhaltens könnte verhindern helfen, dass künftig wieder jemand auf die Idee kommt, in die Kasse zu greifen. Allerdings ist die Verwaltung nur ein Spiegelbild der Gesellschaft, in der kriminelle Aktivitäten an der Tagesordnung sind. Insofern wäre es unrealistisch anzunehmen, bei der Stadt könnten Unregelmäßigkeiten ausgeschlossen werden. f.giarra@volksfreud.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort