Schwierige Balance

Kein einfacher Job für die Krankenhaus-Manager: Von allen Seiten hagelte es Preiserhöhungen, seit Mitte der 90er-Jahre sind die Budgets unter dem Spardeckel - und nun auch noch ein Sanierungsbeitrag für die Gesundheitsreform.

Gleichzeitig halten Studien den Kliniken immer noch vor, Milliarden zu verschwenden - im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung bilden sie schließlich den größten Ausgabenblock. Die Krankenhäuser haben in den letzten Jahren gespart und Speck verloren, keine Frage. Doch trotz Bettenabbaus, kürzerer Verweildauer, Aufgabenteilung und Fallpauschalen steigen die Ausgaben weiter. Politik und Krankenhäuser müssen einen schmalen Grat zwischen Wirtschaftlichkeit und dem medizinisch Notwendigen finden. Reagieren die Kliniken mit schlichtem Stellenabbau, geht es ihnen schnell an die Substanz, wenn die Leistung nicht mehr stimmt. Inzwischen gibt es nämlich oft auch einen regelrechten Verteilungskampf um die Patienten. Für die Region Trier gilt: Der Sanierungsbeitrag geht zwar finanziell an die Grenze, aber er kann offenbar weitgehend verkraftet werden. Die gute, in Trier sogar sehr gute Krankenhausversorgung steht aktuell nicht zur Debatte, weil viele Häuser ihre Hausaufgaben gemacht haben oder gleichzeitig über Verbünde oder große Träger abgesichert sind. Und dennoch müssen sie sich mit Spezialisierung, verstärkter ambulanter Behandlung oder einer engeren Verzahnung mit Fachärzten neue Perspektiven erarbeiten. Denn diese Gesundheitsreform wird wieder nur eine von vielen sein. Über den Berg sind alle Kliniken keineswegs, vor allem wenn der Bevölkerungsrückgang kommt. j.winkler@volksfreund.de

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