Schwieriges Gelände

Christoph Böhr hat dazu gelernt. Hatte er 2001 noch tröpfchenweise ein weitgehend unbekanntes Kompetenzteam präsentiert, in dem sich noch nicht einmal die Partei wiederfand und das nicht den Hauch einer Wirkung im Wahlkampf entwickelte, setzt er diesmal mit seiner Berater-Mannschaft doch zumindest einzelne Akzente.

Zwar gehören zu seinem Team respektable Persönlichkeiten. Eine Truppe, die ein Raunen durch die Wählerschaft gehen ließe, ist es gleichwohl nicht. Um die folgenschweren Fehler der letzten Wahl zu vermeiden, hat der CDU-Vormann die Bezirkschefs eingebunden, seine Fraktion, die Kommunal- und Bundespolitiker. Ein Aha-Effekt stellt sich jedoch nur bei dem Ex-Wirtschaftsweisen Rolf Peffekoven ein. Wenige Monate nach dem politischen Spektakel um den Steuerrechts-Experten und Merkels Finanzminister-Anwärter Kirchhof, ist die Berufung eines unabhängigen Geistes aber auch ein schwer kalkulierbares Risiko. Kirchhof, der in Windeseile vom Vorzeigekandidaten zum fallen gelassenen Buhmann wurde, hatte letztlich auch Kritik auf sich gezogen, weil er eben nicht politisch dachte. Peffekoven gilt als harter Kritiker einer ausgabefreudigen Politik. Noch scheinen dem Finanzexperten die zahlreichen CDU-Wahlversprechen kein Kopfzerbrechen zu machen. Doch zumindest hat er bereits festgestellt, dass seine Sachverständigenarbeit in der Politik bisher nicht allzu viel gefruchtet hat - unabhängig von der Regierungsfarbe. Jetzt begibt er sich sich selbst auf schwieriges Gelände, auf dem neben guten Vorsätzen vor allem politische Vorgaben regieren. j.winkler@volksfreund.de

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