So bleiben Plätze leer

Wer den Zuschlag für eine Fußball-WM erhält, ist der Ausrichter, nicht der Veranstalter, der alles nach seinem Gusto machen darf. Diese Erkenntnis hat Fußball-Deutschland nun schon mehrfach schmerzhaft machen müssen: Erst der (immer noch andauernde) Streit um deutsches Bier, nun die Reglementierung, was Eintrittskarten für die Fans betrifft, die mit ihren Steuergeldern auch zum Gelingen des Großereignisses beitragen.

Aber der internationale Fußball ist eben erst einmal ein Geschäft. Und der Weltfußballverband Fifa will mit diesem Millionenspiel Geld verdienen und muss sich deswegen international ausrichten. Aber den deutschen Fans, die sich nichts sehnlicher wünschen als Karten für die WM vor der Haustür, seien entwarnt. Aus aller Herren Länder kommen Tickets wieder zurück - und wer nicht unbedingt auf Partien von Klinsis Buben fixiert ist, kommt mit Sicherheit auch in die Arenen. Aber das bei der ersten "Ausschüttung" nur ein Viertel der Karten im Gastgeberland bleiben, ist schon seltsam. Vielleicht hofft die Fifa ja auf zahlungsfähigere Kundschaft auf dem Ausland - wenn man sich da nicht verrechnet. Es gibt noch etwas anderes als Vip-Kundschaft. Aber mit dieser Methode könnte die Fifa dafür sorgen, dass viele Plätze, gerade in der Vorrunde, leer bleiben. Und das wirft kein gutes Licht auf die Gastgeber, obwohl der nichts dafür kann. b.pazen@volksfreund.de

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