Spielverderber

Mieter und Vermieter, oftmals ein belastetes Verhältnis. Viele Mieter sehen in den Wohnungs-Eigentümern miese Abzocker, die sich nicht um Schimmel, Pilze und Feuchtigkeit kümmern, die Schäden nicht beseitigen und nur kassieren wollen.

Auf der anderen Seite fühlen sich immer mehr Vermieter betrogen und sehen als einzigen Ausweg, sich von Mietern zu trennen, den Gang vor Gericht. Gleichzeitig fordern beide Seiten mehr Rechte für sich. Die Wahrheit liegt in der Mitte. Es gibt sicherlich Abzock-Vermieter, die selbst für bessere Besenkammern noch horrende Mieten verlangen und sich einen feuchten Kehricht um die Wohnung kümmern. Genauso wie es kriminelle Horror-Mieter gibt, die Millionenschäden anrichten und Wohnungsbesitzer an den Rand des Ruins bringen. Dass sich Betroffene dagegen mit halb legalen Methoden der Datenbeschaffung bemächtigen, ist zwar verständlich, aber trotzdem sehr fragwürdig. Und deswegen in jedem Mieter gleich einen Betrüger zu sehen, ist genauso falsch wie in jedem Vermieter einen Miethai. Ganz vergessen wird dabei, dass es Millionen von Mietverhältnissen gibt, die nahezu reibungslos ablaufen, ohne Streit und Gerichtsprozesse. Außerdem sind weder Mieter noch Vermieter ganz schutzlos. Mag sein, dass Mieter ein paar mehr Rechte haben als die Eigentümer. Doch das nicht ganz ohne Grund. Jahrelang waren Mieter fast mehr oder weniger dem Gutdünken von Wohnungsbesitzern ausgeliefert. Und ganz ohne Rechte sind die Vermieter ja auch nicht. Nur leider hält sich nicht jeder an die Spielregeln. Doch genau diese Spielverderber sorgen für ein falsches Bild. b.wientjes@volksfreund.de

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