Starke Eltern, starke Kinder

Das Fernsehen bestimmt das Leben vieler Menschen. Und - "Super Nanny" sei dank - endlich können auch Familien von den großen Lebensweisheiten profitieren, mit denen die privaten und zunehmend öffentlich-rechtlichen Kanäle das Volk penetrieren.

Danke Katja, danke Nadja, oder wie auch immer ihr Musterpädagoginnen heißt! Dieser Voyeurismus in die Kinderzimmer der Nachbarn hat uns gerade noch gefehlt. Jetzt wissen wir wenigstens, wie heil die Welt in unseren eigenen vier Wände noch ist... Aber Ironie beiseite. Sicher ist es nicht schlecht, wenn das Thema Erziehung wieder einmal in aller Öffentlichkeit diskutiert wird. Hilfe können viele Eltern gut gebrauchen. Ob all das, was da auf RTL & Co. gezeigt wird, allerdings als Musterbeispiel für die Probleme und Problemchen zu Hause gelten kann, ist zu bezweifeln. Kinder sind keine Monster. Wer das behauptet, sollte in der Tat Rat suchen. Nicht in Fernseh-Shows, sondern beim Kinderschutzbund, einer Familienbildungsstätte oder ähnlichen Einrichtungen. Hier wird sie oder er - vielleicht - zu der Erkenntnis gelangen, was ein Kind vor allem ist: ein Spiegelbild der eigenen Person, des eigenen Verhaltens und der eigenen seelischen Verfassung. Wer schlecht gelaunt, genervt und aggressiv durch den Tag geht, wird kaum ein fröhliches, aufgeschlossenes und freundliches Kind an seiner Seite finden. Eltern müssen Vorbilder sein. Sie müssen Kinder positiv bestärken, aber auch Fehler zulassen, lieben und Zuflucht bieten. Konsequenz ist der Schlüssel zum Erfolg. Und konsequent müssen Eltern daran arbeiten, selbst stark zu sein. Nur dann werden auch die Kinder zu starken Persönlichkeiten. Und Super Nanny kann zu Hause bleiben. r.neubert@volksfreund.de

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