Suchen statt googeln

Gestohlen? Entführt? Gekapert? Oder gar übernommen? Die Reaktionen am Morgen nach dem Desaster um die deutsche Internetadresse der Suchmaschine Google reichen von Irritation über Besorgnis bis hin zu Schadenfreude.

Eine Kollegin kommentierte den Vorfall, bei dem Besucher der populärsten Such-Seite kurzzeitig bei einem Mindener Internetprovider landeten, mit den Worten: "Das ist, als wenn der Strom ausfällt." Die Palette der Reaktionen zeigt: Ist Google nicht erreichbar, scheint für viele das Ende des Internet nah - so sehr ist die alles dominierende Suchmaschine im Bewusstsein der Internetnutzer verankert. Suchen ist gleich "googeln". Eine solche Panne wie in der vorvergangenen Nacht bietet also eine gute Gelegenheit, über das eigene Such- und Nutzungsverhalten nachzudenken. Für die deutschen Provider und die Domain-Vergabestelle Denic sollte es Anlass genug sein, die eigene Domain-Vergabepraxis zu überdenken. Denn offenbar wurde der unfreiwillige Umzug nach dem Antrag eines Kunden automatisch in die Wege geleitet - ohne dass auch nur ein mitdenkender Mensch beteiligt gewesen wäre. Und Google war nicht der erste Fall. Dem Auktionshaus eBay war es bereits ebenso ergangen. Für den Normalnutzer bleibt angesichts vieler anderer Suchmaschinen am Markt die Weisheit: Statt nur noch zu googeln, lieber mal wieder suchen. r.gruen@volksfreund.de

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