Technik mit Verfallsdatum

Es gibt fast nichts Komplizierteres, als die von den einzelnen Kreisen und der Stadt Trier erhobenen Müllgebühren miteinander zu vergleichen. Jede Kommune hat ihr eigenes differenziertes Gebührensystem.

Bei der einen ist die Anzahl und Größe der Tonnen entscheidend, bei der nächsten die Häufigkeit der Leerung und bei der dritten die Größe des Haushalts. Eines aber ist allen Kommunen gemein: Die Entsorgung des Abfalls, der längst nicht mehr einfach auf eine Deponie gekippt werden darf, kostet Geld - viel Geld sogar. Es ist daher sinnvoll, auch aus Umweltgesichtspunkten, dass wiederverwertbare Stoffe wie Glas oder Zeitungen vorher aussortiert und extra gesammelt werden. Bleibt der in die graue Tonne gekippte Restmüll. Der in der Region gesammelte Abfall wird derzeit noch in außerhalb gelegenen Verbrennungsanlagen verheizt. Ein teurer Spaß, den letztlich die Verbraucher zu zahlen haben. Müllverbrennung - das ist auch eine Technik von gestern. Die Entscheidung der regionalen Gremien, die nach der Herhof-Pleite brach liegende Mertesdorfer Anlage in Eigenregie fertig zu bauen, den Müll dort künftig zu trocknen und zum Sekundärbrennstoff aufzuwerten, war daher genau die richtige. Trotz millionenschwerer Investitionen spart die Anlage den Gebührenzahlern letztlich Kosten - und das auf absehbare Zeit. Die Zukunft aber gehört einem anderen System. Schon heute gibt es eine Technik, die den kompletten Müll von sich aus separiert, also auch Gelben Sack oder Glascontainer überflüssig macht. Kommt diese Technik eines Tages zum Einsatz, gibt es auch fast keinen Restmüll mehr, der getrocknet und verbrannt werden muss. r.seydewitz@volksfreund.de

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