Traumschiff auf Grund

Die Mainzelmänner sind mit ihrem Medienpark und seinem Blickfang "Traumschiff" auf Grund gelaufen. Es wird auf absehbare Zeit nichts mit dem "Fernsehen zum Anfassen". Nach fünf Jahren Auseinandersetzung mit Anwohnern und Freizeitpark-Betreibern kam das Aus jedoch überraschend. Vor allem, weil alle rechtlichen Hürden genommen und immer neue Auflagen der Stadt erfüllt wurden. Zweifel an dem Millionen-Projekt blieben allerdings über die Jahre: Das ZDF tat sich schwer, einen potenten Investor zu benennen und über die Finanzierung Klarheit zu schaffen. Mit Fernsehgebühren sollte der Medienpark auf keinen Fall bezahlt werden, wie stets versichert wurde. Dies wäre auch nicht haltbar gewesen, soll doch von Gebührengroschen Fernseh- und keine Freizeit-Unterhaltung produziert werden. Wenn Intendant Markus Schächter nun die Konzentration auf das Wesentliche für das ZDF propagiert, zeigt dies, dass der Medienpark dem Sender mehr abverlangt hätte als bisher zugegeben.Jetzt bremste man noch rechtzeitig, bevor eine unkalkulierbare Achterbahnfahrt beginnen konnte. Geplatzt ist damit aber auch der Traum von Stadt und Land, mit der Attraktion nicht nur Hunderte Arbeitsplätze zu schaffen und eine Million Besucher im Jahr anzuziehen, sondern den Medienstandort Mainz langfristig abzusichern. hw/sas j.winkler@volksfreund.de

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