Trügerische Sicherheit

Derinternationale Massentourismus verspricht eine schöne Welt - mitweißen Stränden, satt-blauem Himmel, sensationellen Landschaftenund der Freiheit, auf jedem erdenklichen Punkt dieses PlanetenUrlaub machen zu können. Es scheint so einfach: Mit dem Flugzeugwird jede noch so entfernte Region erreichbar. Die Urlaubszielemüssen immer exotischer, abenteuerlicher und spektakulärerwerden. Genügte es in den 50er Jahren noch, an den Lago Maggiorezu fahren, um daheim "was erzählen zu können", müssen es heuteThailand oder Nordafrika sein, um den "Kick" zu bekommen. Dochder Schein der Sicherheit ist trügerisch. Das beweisen dieUnglücksfälle in Nordafrika auf dramatische Weise. Es ist nuneinmal ein Unterschied, auf einer Landstraße durch die Toskana zufahren oder die so genannte Gräberpiste im Niemandsland derSahara zwischen Illizi und Bordj Omar Driss zu durchqueren. Dahelfen selbst Satellitenhandy, GPS-Navigationssysteme und auchdie beste Vorbereitung nichts, wenn ortskundige Kriminelle eineTouristen-Karawane entführen. In diesen Ländern herrscht eine extreme Armut, die kulturellen Mentalitäten sind anders als in Europa - abgesehen von den Gefahren, die die Natur bereithalten kann. Diese Risiken werden nur all zu oft vergessen und alle Warnungen in den Wind geschlagen. Touristen aus der ersten Welt sind für politisch oder wirtschaftlich motivierte Kriminelle der dritten Welt eine leichte Beute.

Die Welt wächst zwar zusammen - durch immer schnellere Verkehrsmittel und Kommunikationswege - aber das bedeutet noch lange nicht, dass sie auch überall gleiche Sicherheitsstandards bietet - ein Restrisiko bleibt immer.

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