Überfällige Entthronung

Mag sein, dass es im Fall Bonerath nur um "Peanuts" geht, um ein paar Mark, die sich ein privat hoch verschuldeter Ortsbürgermeister vorübergehend "geliehen" hat - aus welchen Gründen auch immer. Mag sein, dass der Beamte den der Gemeinde entstandenen Schaden direkt ersetzt hat, nachdem die ungewöhnliche Kassenführung von der Kommunalaufsicht moniert worden war.

Was aber nicht sein kann, ist, dass der Bürgermeister anschließend die Geschäfte weiterführen kann, als sei nichts geschehen. Kein Dienstordnungsverfahren, keine Strafanzeige, nichts ist passiert. Gremien wie die Kommunalaufsicht haben die Pflicht, ihren Pappenheimern auf die Finger zu gucken und darauf zu achten, dass Steuergelder nicht zweckentfremdet oder verplempert werden. Wer nicht erklären kann, warum er Gemeindegelder monatelang mit sich herumschleppt, statt sie einzuzahlen, hat in seinem Job nichts verloren. Umso schlimmer, wenn es sich dabei auch noch um einen Justizbeamten handelt, dem die Bürger besonders vertrauen. Dem Bonerather Ex-Ortsbürgermeister hätte längst von Amts wegen die rote Karte gezeigt werden müssen. r.seydewitz@volksfreund.de

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