Überfällige Investition

ridge, Oxford und Harvard – Namen von Bildungseinrichtungen mit einem ausgezeichneten Klang. Deutsche Universitäten sucht man bei solchen Aufzählungen in aller Regel vergeblich.

Cambridge, Oxford und Harvard – Namen von Bildungseinrichtungen mit einem ausgezeichneten Klang. Deutsche Universitäten sucht man bei solchen Aufzählungen in aller Regel vergeblich. Einst bestimmten sie das internationale Bildungs- und Forschungsgeschehen. Doch mittlerweile dominiert eher das Mittelmaß. Höchste Zeit also, dass sich daran etwas ändert. Nach Jahre langem Streit haben Bund und Länder eine so genannte Exzellenzinitiative beschlossen, um die Hochschul-Forschung zu beflügeln. Hinter dem sperrigen Begriff verbirgt sich keine fromme Absichtserklärung, sondern eine ordentliche Stange Geld und ein tragfähiges Konzept. Fast zwei Milliarden Euro wollen beide Seiten investieren, damit Deutschland wieder der Anschluss an die Weltspitze gelingt. Angesichts maroder Kassen verdient allein schon diese Tatsache hohe Anerkennung. Mindestens genauso ermutigend ist die Erkenntnis, dass sich in der Republik trotz aller wahlkämpferischen Manöver doch noch etwas bewegt. Dazu mussten alle Beteiligten über ihren Schatten springen. Bildungsministerin Bulmahn hatte anfangs auf ausgewählte Elite-Unis gepocht. Doch das deutsche Hochschulsystem ist traditionell auf Fachbereiche ausgerichtet, weshalb die nun vereinbarte Projektförderung deutlich mehr Sinn macht. Die Länder wiederum suchten den im Kern vernünftigen Plan mit dem Hinweis zu verhindern, hier werde in ihre Bildungshoheit eingegriffen. Das war klein kariert und hat wertvolle Zeit gekostet. Ging es doch darum, der rot-grünen Bundesregierung einen Erfolg zu verwehren. Dabei ist von ihrer einst beschworenen "Innovationsoffensive" ohnehin kaum mehr als der Begriff geblieben. nachrichten.red@volksfreund.de

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