Umdenken ist nötig

Hinter der Diskussion um die Feinstaub-Grenzwerte steckt der Konflikt zwischen zwei grundsätzlich entgegengesetzten Ansichten: Auf der einen Seite stehen die Befürworter von autofahrer-freundlichen Städten, für die die Erschließbarkeit der Stadt im Vordergrund steht.

Der Zweck - die Stärkung von Handel und Gewerbe durch Schaffung von Parkplätzen und Anlocken von Individualverkehr - scheint alle Mittel zu heiligen. Verständlich, denn es geht dabei auch um Arbeitsplätze. Auf der anderen Seite des Konflikts stehen jene Menschen, die in den Städten leben. Und das werden, schenkt man den aktuellen Erhebungen Glauben, immer mehr. Es sind nicht nur junge Familien, die ein Leben in einem gewachsenen städtischen Viertel der Reihenhaussiedlung im Neubaugebiet vorziehen, sondern auch ältere Menschen, die ihr Haus auf dem Land verkaufen, um wieder in die Stadt zu ziehen. Das tun sie auch wegen der besseren ärztlichen Versorung und des kulturellen Angebots. Nun ist mit der EU-Verordnung über Feinstaub-Belastung eine objektive Grundlage geschaffen, die diesem Konflikt eine Diskussionsbasis gibt. Zudem können erstmals Betroffene Klage einreichen. Neben der Einführung von besseren Abgasfiltern ist ein Umdenken in der Verkehrspolitik dringend nötig. Und das nicht nur im fernen München, sondern auch in Trier, denn in der Ostallee wurde der Grenzwert inzwischen 16 Mal überschritten - und das Jahr ist noch lang. hp.linz@volksfreund.de

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