Ungewissheit und Angst

Je näherein möglicher Kriegsschlag gegen den Irak rückt, um soschwieriger wird die Lage an den internationalen Aktienmärkten.Viele fragen sich zur Zeit: Welche Auswirkungen wird dies aufmeine Aktien haben? Oder: Was bedeutet dies für Benzin- oderHeizölpreise? Nun, verbindliche Antworten kann niemand liefern -zu unsicher sind die möglichen Konsequenzen. Ein kleiner Steinkann eine große Lawine auslösen, deren Auswirkung heute nochnicht zu erahnen ist. Alles hängt davon ab, wie sich die nächstenWochen entwickeln. Die Frage nach Krieg oder Frieden ist fürBörsianer keine Frage auf Leben oder Tod, sondern von Baisse oderHausse. Mit vier Szenarien spekulieren die Experten. Erstens: Es kommt zu einem Krieg ohne Uno-Zustimmung. In einem solchen Fall müssten die Finanzmärkte mit katastrophalen Folgen rechnen, die Nervosität würde weiter steigen, die Angst vor Terrorattacken die Wirtschaft lähmen, und solange sich kein Ende des Krieges abzeichnet, würden die Rohölpreise noch weiter hochschießen. Zweitens: Krieg mit Zustimmung der Uno. In einem solchen Fall würde ebenfalls das Verbrauchervertrauen fallen, die Konjunktur würde weiter geschwächt. Doch der Dollar könnte eher seinen Absatztrend stoppen, und Experten glauben auch, dass sich die Rohölpreise leicht erholen könnten und das Vertrauen der Investoren schnell zurückkehren könnte. Drittens: die Fortsetzung der Inspektionen über den März hinaus. Dann würden weiter Unsicherheit und Angst die Märkte beherrschen, die Aktien würden noch weiter fallen, die Rohölpreise weiter steigen. Viertens: eine Lösung ohne kriegerische Auseinandersetzung im März. Für die Finanzmärkte wäre eine schnelle, friedliche Beilegung des Konflikts der Ideal-Fall. Die Aktien würden ebenso sprunghaft steigen, wie die Ölpreise fallen würden. Für Pazifisten und Börsianer die schönste aller Alternativen.

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