Unser Freund, der Kürbis

Während sie den schwarzen Umhang und die Maske für die Party am Freitag ausprobiert, bringt die Nachbarin ein Törtchen mit Marzipan-Kürbiskopf-Verzierung herüber. Uuuuaaahhh! Die Kleine spielt mit dem Plastikkopf, der das Maul aufreißt und lautstark batteriegetriebenen Schrecken verbreiten will. Beim Nachhausegehen stolpert die fürsorgliche Nachbarin über einen der ausgehöhlten Kürbisköpfe, die auf der Treppe drapiert sind. Die Lichterkette mit den kleinen Kürbischen an der Haustür verbreitet wohl nicht genug Licht. Uuuuaaaah! Es ist wieder Halloween. Es gibt kein Entrinnen. Die Erfindungen einer findigen Überfluss-Industrie kommen überall an: Die Konsumenten kaufen. Was wäre das Leben ohne das freundliche Lächeln eines Kürbisses? Der Horror! Was wäre der 31. Oktober ohne Party? Uuuaaahhh! Das Grauen! Wann genau dieses Fieber die Deutschen ergriff, daran vermag sich niemand so recht zu erinnern. Diese Kampagne soll, so behaupten einige, mit einem Geister-Schiff über den großen Teich gekommen sein. Andere erzählen, dass nach einem nebeligen Oktobertag ohne Umsatz in den Kaufhäusern einem Trend-Scout ein Kürbis erschienen sei, der sagte: "Du kannst reich werden mit mir, wie damals mit den Dinosauriern." Also Durchhalten - auch das Jurassic-Park-Fieber haben wir überstanden. b.markwitan@volksfreund.de

 Wer jetzt pflanzt, hat im Herbst gut Lachen: Kürbisse können ab sofort auf der Fensterbank vorgezogen werden.

Wer jetzt pflanzt, hat im Herbst gut Lachen: Kürbisse können ab sofort auf der Fensterbank vorgezogen werden.

Foto: Von Helga Daberkow, dpa
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