Unseriös

Internetkriminalität ist eine stetig wachsende Verbrechensart. Es gibt unendlich viele Arten, arglosen Computernutzern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Kaum wird einer Abzocker-Firma das Handwerk gelegt, hat eine andere bereits eine neue, noch subtilere Methoden entwickelt, um Internetsurfer über den Tisch zu ziehen.

Es gibt keinen wirklichen Schutz dagegen. Die Ermittler stehen der Entwicklung hilflos gegenüber. Jeder Versuch, gegen die Verbrecher vorzugehen, führt nur dazu, dass sie noch raffinierter werden. Das einzige, was wirklich hilft: wachsam sein im Netz und standhaft bleiben gegen unseriöse Anbieter und deren Geldeintreiber. Schwer wird es allerdings, wenn sich Weltunternehmen wie die Telekom zu Handlangern dieser Abzocker machen. Das Unternehmen kassiert, genau wie andere Netzbetreiber, kräftig an den oft überteuerten Mehrwertdiensten mit, egal ob es sich um legale oder illegale Anbieter handelt. Und offenbar traut man diesen dubiosen Firmen mehr als seinen Kunden. Wer sich weigert, eine unerklärlich hohe Telefonrechnung zu bezahlen, wird direkt vor den Kadi gezerrt. Es ist unseriös, seine Kunden derart unter Druck zu setzen, statt ihnen zu helfen, gegen die illegalen Machenschaften der Internet-Banden vorzugehen. Stattdessen schiebt man den Gebührenzahlern den Schwarzen Peter zu: Sie sind in der Beweispflicht, dass die hohe Internetrechnung tatsächlich durch illegale Dialer entstanden ist. Die Netzbetreiber wissen, wie schwer es ist, das nachzuweisen und setzen darauf, dass manch einer sich durch Anwalts-Briefe und Gerichtsverfahren einschüchtern lässt und seine Rechnung bezahlt. b.wientjes@volksfreund.de

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