Unterm Strich ein dickes Plus

Wäre noch einmal die Entscheidung zu treffen, ob eine Landesgartenschau in der Region Trier stattfinden soll - die Antwort wäre ein klares Ja! Großveranstaltungen ernten immer auch Kritik. Sie sind immer defizitär.

Aber unterm Strich sind die Vorteile größer als die Nachteile. Das ist im Fall der LGS nicht anders. Auch wenn am Ende ein größeres Defizit als die veranschlagten 1,2 Millionen Euro bleiben sollte, wiegen die Vorteile deutlich schwerer, vor allem für die Stadt Trier. Da sie aber das finanzielle Risiko trägt, ist dies durchaus gerecht. Ohne LGS hätte es kein Mega-Straßen-Instandsetzungsprogramm gegeben. Ohne LGS wäre das Ex-Militärgelände auf dem Petrisberg nicht so schnell entwickelt worden, wenn überhaupt. Und die Übernachtungszahlen in der Region würden ohne die LGS nicht neue Rekordmarken anpeilen. Dass die hoch gesteckten Erwartungen bei den Besucherzahlen - nicht zuletzt von einem euphorischen Staatssekretär Eymael gepuscht - möglicherweise deutlich verfehlt werden, liegt vor allem am mise-rablen Wetter. Die Verantwortlichen der LGS GmbH sind selbstkritisch genug, eigene Fehler einzugestehen. Der vielleicht größte war es, im Vorfeld nicht genau zu definieren, dass diese Gartenschau nicht in erster Linie den Anspruch an eine Blümchenschau erfüllen würde. Vielmehr geht es vor allem darum - gepaart mit Kultur, Sport und Familienfreundlichkeit - Aspekte und Perspektiven der Landschaftsgestaltung aufzuzeigen. Viele Anrufe enttäuschter Besucher hätten sich die Mitarbeiter der LGS-Geschäftsstelle ersparen können. Ob das mehr Besucher auf den Berg gebracht hätte, ist zweifelhaft. Denn bei den Bus- und Ferntouri-sten liegen die Zahlen im Soll. Es sind die Menschen aus der Stadt Trier und der Region, die den Weg zur Gartenschau zu selten finden. Dass viele von ihnen dennoch zu den Kritikern gehören, ist nichts Ungewöhnliches - leider. r.neubert@volksfreund.de

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