Verhindern statt Aufklären

Mit derKriminal-Statistik 2002 des Trierer Polizeipräsidiums verhält essich wie mit anderen Statistiken: Die darin aufgereihten Zahlenscheinen eine konkrete Entwicklung darzustellen - doch vomwirklichen Leben sind sie meilenweit entfernt. Was sollen etwaGeschäftsleute in der Trierer Innenstadt sagen, wenn ihnenstatistisch ein Rückgang der Drogenkriminalität nachgewiesenwird, während sich zeitgleich minderjährige Kleindealer mitAmphetamin und Ecstasy direkt vor ihrer Ladentür tummeln.Unbestritten hält das Polizeipräsidium Trier seit Jahren denlandesweiten Spitzenplatz bei der Aufklärungsquote - doch für dieFamilie, der man im Urlaub die Wohnung ausgeräumt oder das Autoaufgebrochen hat, ist dies kein Trost. Auch nicht für die alteDame, der einer am helllichten Tage die Handtasche entrissen hat.Zahllose weitere Beispiele dieser Art ließen sich nennen. Die Crux ist, dass des Bürgers Hauptwunsch an die Polizei nicht die Aufklärung von Verbrechen ist - sondern deren zuverlässige Verhinderung. Doch genau diesen Anspruch kann die Polizei immer weniger erfüllen. Nicht weil die Beamten auf ihren Revieren der Pension entgegenträumen würden - dazu kommen die dort gar nicht. Am Träumen sind jene Politiker in Mainz, die Glauben, die Sicherheit der Bürger als Staats-Spardose missbrauchen zu können nach dem Motto: "Weniger Neueinstellungen - dafür Pensionsalter rauf."

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