Verstaubt und veraltet

Angesichts der massiven Gegensätze bei der Lösung der Bildungsmisere läuft Schule wieder einmal Gefahr, zum Spielball der Ideologien zu werden. Neu ist das nicht, die Betroffenen kennen das. Auf ihrem Rücken werden allzu gerne experimentelle Gefechte ausgetragen, die am Ende die Probleme nur verschlimmbessern.

Okay, der OECD-Bericht hat den Bildungspolitikern - zum wievielten Male eigentlich? - die Augen geöffnet. Das dreigliedrige Schulsystem ist schuld, eine Schule für alle muss her. Vorweg: Der Systemwechsel löst nicht die massiven Finanzprobleme im Bildungsbereich. Sie sind schlicht das Hauptübel, und das darf nicht länger ignoriert werden. Aber wahr ist auch, wer ständig mit den tollen Ergebnissen aus Skandinavien herum fuchtelt, muss auch konsequent sein. Das dreigliedrige System in seiner jetzigen Form ist veraltet, verstaubt, die frühzeitige Einteilung in Gut und Schlecht ein Hemmschuh für die Entwicklung dieses Landes. Das hätte man übrigens auch früher wissen können, hätte man sich vor 15 Jahren getraut, die Strukturen des Bildungssystems der ehemaligen DDR genauer zur Kenntnis zu nehmen. Dann wäre heute nicht alles, aber vielleicht doch einiges besser. nachrichten.red@volksfreund.de

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