Verzögerung durch Eile

Die Region Trier bleibt Peripherie und das voraussichtlich für lange Zeit. Das steht nach dem gestrigen Urteil des Bundesverwaltungsgerichts fest. Das ist gut für einige seltene Spechte. Ob es allerdings gut ist für die Mehrheit der Menschen im Hunsrück, in der Eifel, an der Mosel und in Trier, ist zweifelhaft.

Fest steht, dass die wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Region durch die schlechte Verkehrsanbindung an den dynamischen Ballungsraum Rhein-Main gehemmt wird. Aber auch die Lebensqualität wird durch eine Verzögerung des Baus der B 50 neu nur für Spechte und eine Minderheit der Menschen in der Region verbessert. Denn die Zahl der Fahrzeuge, die sich über Mosel und Hunsrück Richtung Frankfurt quälen, wird in den kommenden Jahren wachsen - mit und ohne Ausbau der Strecke. Zumal wenn die Erfolgsgeschichte des Flughafens Hahn weitergeschrieben wird. Die Menschen, die entlang der schon jetzt ausgiebig von Lastwagen genutzten Straßen zwischen Wittlich und Simmern leben, dürften daher in der Mehrheit darauf gehofft haben, dass die Leipziger Richter das Urteil des Oberverwaltungsgerichts Koblenz aufheben. Ärgern sollten sie sich aber nicht über den BUND. Der hat getan, was ihm in einem Rechtsstaat zusteht: geklagt und gewonnen. Verantwortlich für das offensichtlich allzu schnell und schlampig durchgepaukte Planfestellungsverfahren ist das Land Rheinland-Pfalz. Das Ergebnis der Eile ist nun die Verzögerung des Projekts. l.ross@volksfreund.de

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