Von Döner-Spießen und Nadelstreifen

ZAGHAFT: Renate Künast hat in ihrem Job als Verbraucherschutz-ministerin ja schon einiges probieren, füttern oder streicheln müssen. Ganz geheuer war ihr allerdings diese Aktion auf einem Sommerfest der Grünen nicht.

Eingehüllt von einer weißen Plastikschürze stand sie am Montag vor einem mächtigen Döner-Spieß mit einem ebenso mächtigen Fleischklotz dran. Die linke Hand auf dem Rücken, führte sie mit der rechten zaghaft das Messer an dem braunen Klops vorbei - als ob sie ihm bloß nicht weh tun wollte. Der Döner an sich ist ja kein Tier, soll heißen, Döner stehen nicht auf der Weide und grasen. Döner werden einfach gemacht - wahrscheinlich war Künast das so suspekt…COOL: Was macht eigentlich Walter Scheel, der rüstige Ex-Bundespräsident von der momentan nicht ganz so rüstigen FDP? Am Mittwoch konnte man ihn beim Hoffest des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit, antreffen. Scheel gehörte bei der Fete doch tatsächlich zu den besonders eleganten Erscheinungen: Der Präsident a.D. trug einen dunklen Nadelstreifenanzug, die Streifen in weiß und rot. Ganz schön "hipp", wie man heutzutage sagt. Sowieso ist Scheel alles andere als ein Politpensionär im Ohrensessel - denn bei schönen Wetter kann man ihn durchaus ganz cool den Kudamm im Cabrio rauf und runter fahren sehen. Von wegen hoch auf dem gelben Wagen.VERFOLGT: Apropos Bundespräsident: Johannes Rau hatte am Dienstag 1000 Kinder zum Musizieren in den Park von Schloss Bellevue eingeladen. Und wo immer der Präsident auftauchte, hinging, herumstand, stets war er umlagert und verfolgt von autogrammjagenden Kindern, die ihn mitunter fast zerdrückten. Jetzt weiß Rau jedenfalls, wie das so ist als Popstar.KURZ: Ingo Wellenreuther, frisch für die CDU im Bundestag, hielt am Donnerstagabend sein erste Rede. Das ist nicht unbedingt etwas Besonderes, nur: Während die meisten Redner vom Parlamentspräsidium stets zur Einhaltung ihrer Redezeit ermahnt werden müssen, erarbeitete sich Wellenreuther doch tatsächlich eine "Zeit-Gutschrift" von 30 Sekunden. Vizepräsident Norbert Lammert versprach darauf hin schmunzelnd, wenn er ihn rechtzeitig daran erinnere, könne die halbe Minute beim nächsten Mal verrechnet werden. Hagen Strauß

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