Warten auf Anschluss

Das Ende der Wunschzettel für Verkehrsprojekte ist gekommen: Nicht ganz unvorhersehbar, aber unerbittlich und vermutlich auch nachhaltig. Es ist nicht so sehr bestimmt von einem gezielten rot-grünen Umsteuern in Berlin, als vielmehr die Folge blanker Not.

Das Geld fehlt an allen Ecken und Enden. Und weil der Bund nach der Übereinkunft der Ministerpräsidenten Koch und Steinbrück "Subventionen" kürzt, kommt auch die Bahn bei der Finanzausstattung immer schlechter weg. Das alles hat weit mehr schlechte als gute Seiten, auch wenn keineswegs jedes Straßenbauprojekt ein gutes Vorhaben ist. Die nicht gerade wirtschaftsstarke Region Trier wird noch über viele Jahre hinaus um Anschluss kämpfen müssen. So kann die viel versprechende Chance auf eine zügige Anbindung via Luxemburg an das französische Schnellbahnnetz ohne neue Konzer Brücke auf absehbare Zeit abgeschrieben werden. Wird die Moselstrecke nicht für Neigetechnikzüge aufgerüstet, bleibt auch die Reise an die Rheinschiene eine langwierige und umständliche Tour. Getrost beerdigt werden darf jetzt wohl der Moselaufstieg, so sinnvoll oder sinnlos er auch immer sein mag. Um so wichtiger ist es, das zu Ende zu bringen, was vor Jahrzehnten begonnen wurde. Der Lückenschluss der A 1 droht ansonsten endgültig zur endlosen Geschichte zu werden und den Ruf der Eifel als Hort von Sackgassen-Autobahnen neu zu beleben. Auch wenn der Hochmoselübergang weitgehend privat finanziert werden soll, ist der Ausbau der B 50 neu unter den verschärften Bedingungen finanziell noch lange nicht in trockenen Tüchern. Was für viele Betroffene nicht minder zählt: So manche Umgehungsstraße in den von Verkehr geplagten Orten wird beim Sparkurs auf der Strecke bleiben. j.winkler@volksfreund.de

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