Warten auf den Gewinn

DieBezirksregierung ist tot. Doch warum sie gestorben ist, scheintauch drei Jahre nach ihrem erzwungenen Ableben keineswegseinleuchtend. Nicht nur, dass es nach der Einrichtung der dreineuen Direktionen mit den nichts sagenden Namen monatelangangesichts des Umbaus heftigst geknirscht hat im Behördengebälk.Noch immer läuft es vor allem bei der Trierer Nachfolgebehördenicht rund. Weitgehend reibungslosen Geschäftsverlauf undzufriedene Gesichter gibt es vor allem dort, wo sich durch denals zukunftsweisend bezeichneten Schritt nichts verändert hat.Die nun eingesetzte Evaluierungskommission wird vielVorstellungskraft entfalten müssen, um die Reformer auf gutem Wegzu sehen. Unstreitig war vor dem tiefen Einschnitt, dass die Aufgaben der Verwaltung und damit auch Bezirksregierungen überprüft, Bürokratie abgebaut und Verantwortung möglichst vor Ort verlagert werden sollte. Nach mehr als zwei Jahren lässt sich feststellen, dass die Konzentration der Schulaufsicht an einer Stelle absolut unorganisiert oder schlicht daneben war. Auch in anderen nun landesweit gebündelten Zuständigkeiten führt die fehlende Ortsnähe zu Mehraufwand. Auf die angekündigte schnellere und effizientere Verwaltung wird bisher vergeblich gewartet. Es wurde zu wenig durchforstet und auf die kommunale Ebene verlagert.

Vorrangig war den drängenden Liberalen und der SPD, das der Name Bezirksregierung und die alten Verwaltungsmuster fielen. Bei der Reform wurde viel gerührt und aufgekocht. Besser verdaulich wurde die Kost dadurch allerdings nicht. Der entscheidende Gewinn der brachialen Aktion ist nicht zu sehen.

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