Weiter so, Ulla Schmidt!

Na bitte, es geht doch. Die Pharmahersteller senken auf breiter Front die Preise, und die Gesundheitspolitik der Bundesregierung hat daran einen entscheidenden Anteil. Was kursierten im Zusammenhang mit dem Arzneimittelspargesetz nicht alles für düstere Szenarien: Durch die verordnete Verringerung der Festbeträge, welche von den Krankenkassen zu tragen sind, müsse der Patient mehr für das vertraute Mittel auf den Tisch legen.

Nun kommt es umgekehrt. Sicher nicht für alle Patienten, aber doch für viele. Denn wenn die Pillenfirmen bestimmte Produkte deutlich billiger anbieten, wird ein besonderer Gesetzespassus wirksam: Für Kranke entfällt nicht nur die Differenz zwischen Festbetrag und tatsächlichen Arzneikosten. Auch die gewohnte Zuzahlung von mindestens fünf Euro ist passé. Das fördert den Wettbewerb. Denn der Betroffene wird natürlich zu jenem Medikament greifen, das ihn bei vergleichbarer Wirkung am wenigsten oder gar nichts kostet. Auch die Krankenkassen machen ihren Schnitt, weil die verringerten Ausgaben für Medikamente den Einnahmeverlust aus den Zuzahlungen womöglich übersteigen. Um die Arznei-Hersteller sollten wir uns am wenigsten sorgen. Wenn ein Generika-Unternehmen wie Stada mit den Preisen zum Teil um mehr als 50 Prozent runtergehen kann, dann mag auch den Laien eine gewisse Ahnung von den enormen Gewinnspannen im Pharma-Geschäft beschleichen. Zugleich kommen die Hersteller nicht mehr in Versuchung, den Apothekern kostenlose Arzneipackungen zu überlassen. Jene so genannten Naturalrabatte wurden ebenfalls durch das Arzneimittelsparpaket untersagt. Weiter so, Ulla Schmidt! nachrichten@volksfreund.de

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