Wer soll das bezahlen?

Die Staatskasse der selbst ernannten globalen Ordnungsmacht ist durch den Irak-Krieg arg in Mitleidenschaft geraten. Präsident Bush lässt das jedoch reichlich kalt. "Augen zu und durch", könnte die Devise der Regierung heißen, wenn sie nun auch noch ein kostspieliges Raumfahrt-Programm zum Mars auf die Schienen setzen will. Das alles, um dass angeknackste Image der Regierung mit Blick auf die Präsidentschaftswahlen wieder zurecht zu rücken - und das auf Kosten der Steuerzahler. Ein solches Programm wirkt derzeit reichlich utopisch und skurril. Erstens sind die Kosten immens hoch, sowohl für eine Mission zum Mars wie auch für die Einrichtung einer Basis auf dem Mond. Zweitens wartet die internationale Raumstation ISS im Orbit darauf, weiter ausgebaut zu werden. Hier hat dieNasa Hausaufgaben noch nicht gemacht und auch die wollen bezahlt werden. Drittens ist der "Griff nach den Sternen in Krisenzeiten" noch nicht einmal ein neuer Propaganda-Trick: Präsident John F. Kennedy hat auch während des Vietnam-Kriegs auf die erste bemannte Mondlandung gedrängt. Bushs Raumfahrtplan bekommt zudem eine besonders pikante Note, wenn US-Außenminister Colin Powell zeitgleich im deutschen Fernsehen für eine Beteiligung der Bundesrepublik an der Befriedung - sprich den Kriegsfolgekosten - im Irak wirbt. hp.linz@volksfreund.de

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