Wer zuletzt lacht…

Fußball ist ein seltsames Spiel, das nicht nur auf dem Feld immer nach dem gleichen Muster abläuft. Läuft es gut, sind alle für den Erfolg verantwortlich, fehlen die gewünschten Tore und Punkte, ist immer einer der Depp: der Trainer.

So oft wie in dieser Saison wurde noch nie derart früh und oft die Reißleine gezogen. Heynckes, Toppmöller, Fach - alle mussten gehen. Und immer wieder kommt der alt bekannte Spruch der Vereins-Verantwortlichen: "Wir können ja nicht die ganze Mannschaft rausschmeißen." Dass damit aber von eigenem Fehlverhalten abgelenkt wird, wollen die hohen Herren nicht einsehen. Wann trat schon einmal ein Präsident zurück oder wurde ein Manager entlassen? Doch nur dann, wenn bereits der zweite oder dritte Trainer seine Abfindung einstreichen musste. Vor der eigenen Haustür zu kehren, kostet eben Überwindung. Was noch viel seltsamer anmutet, ist die Tatsache, dass Mannschaften wie Hamburg oder Schalke plötzlich einen derartigen Sinneswandel in Sachen Motivation und Einstellung an den Tag legen, wenn ein neuer Trainer das Sagen hat. Dieselben Spieler, die zuvor durch Fehler und mangelnden Ehrgeiz auffielen, glänzen plötzlich. Im normalen Berufsleben dürften gut bezahlte Arbeitnehmer, die solche Leistungsschwankungen an den Tag legen wie die Profis, schnell das Arbeitsamt von innen begutachten. In den Vereinen sollte sich also die Erkenntnis durchsetzen, dass man auch einen (oder mehrere) Spieler vor die Tür setzen sollte, bevor der Trainer dran glauben muss. Denn so lachen sich die Kicker doch ständig eins ins Fäustchen. b.pazen@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort