Wie wär's mit Verzicht?

Die Ticketvergabe für die Fußball WM 2006 lässt die Politik jetzt also aufhorchen. Dem Fußballfreund sei gesagt: Bewegen werden Merkel, Benneter & Co. bei diesem heiklen Thema mit ihrem stürmischen Protest nichts.

In Wirklichkeit blasen sie nur die Backen auf, weil sie glauben, dass damit beim gemeinen Fußballvolk ein ordentlicher Torerfolg erzielt werden kann. In der Tat ist die Vergabepraxis ärgerlich, daran besteht doch absolut kein Zweifel. Aber handelt es sich um ein Problem, dessen sich der politische Debattierclub in Berlin annehmen muss? Wohl kaum. Noch nicht einmal die FIFA hat in dieser Frage das Sagen, sondern in Wirklichkeit bestimmen die mächtigen Sponsoren des Großereignisses, wie mit den Karten verfahren wird. Und denen ist der Fan ziemlich egal. Schließlich geht es bei dem Spektakel primär ums Geld und um den Profit.Die Politik sollte sich also raushalten, weil sie erstens keinen Einfluss hat. Und zweitens trägt der platte Populismus nur dazu bei, die immer noch große Vorfreude auf die WM weiter zu vermiesen. Wer sich aber trotzdem unbedingt als neues Sprachrohr der Fans betätigen will, könnte ja im Juni 2006 mit gutem Beispiel voran gehen: Wie wäre es mit ein bisschen Solidarität? Und zwar durch den Verzicht auf den wunderbaren VIP-Logenplatz mit rundum Service. nachrichten.red@volksfreund.de

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