Ziellos im Wald

Der Wind sorgt für Wirbel - in der Politik, bei Betroffenen und bald auch im Wald. Warum der Forst generell für Windräder tabu sein sollte, ist nicht einzusehen, auch wenn er von den Deutschen immer mit besonders glänzenden Augen betrachtet wird.

Meist ändert sich dieser ehrfurchtsvolle Blick auf die Bäume schlagartig, wenn sie dem Auto und damit einem nicht gerade umweltfreundlichen Verkehr im Wege stehen. Doch selbst wenn der Wald unter Beachtung von Naturschutzvorgaben geöffnet wird, werden sich die großen Hoffnungen vieler Anlagenbetreiber nicht erfüllen: Es werden sich ihnen nicht die riesigen Flächen erschließen, von denen sie angesichts wachsender Widerstände gegen 160 Meter hohe Windräder unmittelbar neben Wohnhäusern träumen. Im Gegenteil. Die Diskussion um dieses neue Kapitel Windenergienutzung heizt den alten Streit um das Für und Wider an. Die Anlagen produzieren zu teuer und zu wenig Strom. Je größer und je häufiger sie werden, umso mehr beeinträchtigen sie das Landschaftsbild. Für die vom Tourismus abhängige Region Eifel-Mosel-Hunsrück kann sich der weiterhin forsche Ausbau von Windrädern rasch negativ bemerkbar machen. Ein Grundübel des Ganzen: Das Land hat es bisher nicht geschafft, eine strukturierte Politik in Sachen Windkraft auf die Beine zu stellen, die eindeutig zeigt, wo es hingehen soll. Kein Wunder, das der Eindruck einer ziellose "Zerspargelung” vorherrscht. j.winkler@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort