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Natürlich ist es schade, daß die Kirche zu solch drastischen Sparmaßnahmen gezwungen ist. Aber wir sollten unsere einseitige Anspruchshaltung überdenken und aufhören, uns zu beklagen. Schließlich stehen wir alle als Mitglieder der Kirche in der Verantwortung.

Die Kirche kann nur so stark sein wie das Engagement jedes Einzelnen. Wer lieber Steuern sparen will und deswegen aus der Kirche austritt, soll sich nicht beklagen, wenn dann das Geld für Kindergärten, Schulen und Altersheime fehlt. Der Ursprung solcher Einrichtungen ist nämlich die Fürsorge des Menschen für andere Menschen und nicht etwa die selbstverständliche Pflicht einer ansonsten anonymen Institution. Es ist mittlerweile völlig normal geworden, die ewiggleichen, stereotypen Kritiken an der Kirche und ihren Vertretern zu wiederholen - sei es am Kaffeetisch oder in der Zeitung. Wer wundert sich da über die steigende Zahl der Kirchenaustritte? Andrea Ebert, Serrig Gegen ein Schließen überflüssiger Kindergärten ist nichts einzuwenden. Verwunderlich ist aber die Übergabe der Trägerschaft an andere Organisationen. Ich kenne keinen Verein, der das Abschalten der Nachwuchsförderung über längere Zeit überlebt hat. Die Mitglieder sind einfach weggestorben. Bedenkt man den Missionsauftrag der Kirche, so ist die freiwillige Preisgabe dieser Einrichtung um so verwunderlicher. Die Kinder von heute sind die Kirchensteuer-Zahler von morgen. Freiwillig aufgeben könnte die Trierer Kirche zum Beispiel den Weinbau (kein göttlicher Auftrag vorhanden) und den Erlös aus den Bischöflichen Weingütern in die gezielte Nachwuchsförderung stecken. Wo sonst werden der Kirche ihre zukünftigen Mitglieder quasi frei Haus zur Missionierung geliefert, wenn nicht in Schule und Kindergarten. Ich bin schon gespannt, wann der erste katholische Kindergarten in islamische Trägerschaft übergeht. Dort würde man sich eine solche Chance sicher nicht ungenutzt entgehen lassen. Joachim Sels, Wintersdorf

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