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Kinder schon mit fünf Jahren in die Schule

Stichtagsregelungen für den Beginn der Schulpflicht sind nicht pädagogisch begründet, sondern ausschließlich verwaltungstechnisch oder schulrechtlich. Deshalb sollten flexible Übergänge von Kindergarten zur Grundschule zwischen dem fünften und siebten Lebensjahr unter Berücksichtigung der Schulbereitschaft des einzelnen Kindes ermöglicht werden. Die Entscheidung darüber kann nur gemeinsam von Eltern, Kindern und allen beteiligten Lernorten (Schule und Kita) getroffen werden. Sind die genannten Voraussetzungen in der Grundschule nicht gegeben, wäre es oft besser, die Kinder noch eine Zeit lang in einer vorschulischen Einrichtung zu lassen.Erni Schaaf-Peitz, Wittlich

Zum vorzeitigen Einschulen lernwilliger und leistungsbereiter Schüler brauchen wir nicht nur Vorschriften, sondern vor allem die Fähigkeit und Bereitschaft der Lehrerschaft, sich darauf einzulassen. Spontanität, ein höherer Bewegungsdrang und eine ungeübtere Motorik sind die andere Seite der Medaille, mit der die Grundschulen vielleicht umgehen können, an den meisten Gymnasien jedoch steht man ratlos vor Achtjährigen und nimmt - besonders in Sport und Kunst - keinerlei Rücksicht auf altersgerechte Fingerfertigkeiten. Außerdem sollten Kindergärten und Grundschulen nicht länger nach personeller Auslastung über Schulfähigkeit entscheiden dürfen. Wo Personalschlüssel über die Annahme oder Ablehnung von "Kann-Kindern" entscheiden, fehlt die Objektivität.

Monika Reinsch, Trier

Kinder dürfen nicht mehr Kinder sein. Jetzt sollen sie schon mit fünf Jahren zur Schule gehen. Es ist schon gefährlich genug, Sechsjährige morgens um 7 Uhr - wenn es noch dunkel ist - zum Bus zu schicken, und das jetzt schon mit fünf Jahren. Was bringt es, wenn wir sie mit fünf zur Schule schicken und sie vielleicht irgendwann eine Klasse wiederholen müssen? Lasst Kinder noch etwas Kinder sein!

Marion Müller, Speicher

Es wird immer Kinder geben, die sich nicht in eine Stichtagsregelung pressen lassen. Mein Sohn wollte als "Kann-Kind" eingeschult werden und die Entscheidung war richtig - das einzig Negative daran war, dass ich als Mutter mich fortwährend dafür rechtfertigen musste, dass ich "das arme Kind" schon mit fünf eingeschult habe, ihm nicht noch ein Jahr im verhassten Kindergarten "gegönnt" habe. Meines Erachtens wäre es besser, mehrere Jahrgänge in einer Art Vorschule zusammenzufassen, aus der die Kinder, die schulreif sind, in die Grundschule wechseln, egal ob sie fünf, sechs oder schon sieben sind. In den Schulklassen wäre dann das Niveau einheitlicher und es gäbe weniger "Schulversager".

Rita Schneeberg, Wittlich

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