Zum Erfolg zwingen

Ja, dieses Land war einmal ganz vorne bei der Entwicklung zukunftsträchtiger Antriebskonzepte. Nicht allein, dass Rudolf Diesel seinen Schwerölmotor hier entwickelte, auch die ersten brauchbaren Fahrzeuge mit Serien-Dieselmaschinen kamen aus Deutschland.

Doch in den vergangenen Jahrzehnten hat die deutsche Industrie sich mehrfach - warum auch immer - den Rang ablaufen lassen. Am exotischen Wankelkonzept hatte der VW-Konzern nach Übernahme der Marke NSU und damit der Patentrechte kein Interesse mehr. Jetzt kreisen die Kolbenscheiben in japanischen Aggregaten. Wäre die kalifornische Abgasnorm nicht gewesen, hätte es mit der Einführung des Katalysators möglicherweise auch noch ein paar Jährchen gedauert. Aktuelles Beispiel: Im Wettrennen um die Entwicklung einer serienreifen Brennstoffzelle ist der Ausgang ebenfalls offen. Hier sitzt den Fahrzeugherstellern wieder die kalifornische Gesetzgebung im Nacken, die demnächst nur noch die Zulassung völlig emissionsfreier Neufahrzeuge gestatten will. Welcher Teufel die deutschen Hersteller reitet, so konsequent den Diesel-Rußpartikelfilter zu ignorieren - wer weiß es? Vielleicht will man nicht zugeben, dass die hierzulande als technisch und ökologisch etwas schlampig verschrieenen Franzosen mal die Nase vorn haben. Es wäre schade, wenn das effiziente Prinzip des Dieselantriebs in erschwinglichen Fahrzeugen der ökologischen Kurzsichtigkeit arroganter Hersteller zum Opfer fiele. Man sollte sie zum Erfolg zwingen. Mit einer Filter-Einbaupflicht. e.kullick@volksfreund.de

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