Zwei gute Gründe

Die meisten Bundesbürger wollen es nicht wahr haben. Aber was die Rente angeht, ist es in Deutschland nicht fünf vor Zwölf, sondern schon längst viertel nach Zwölf. Jahrelang hat die Politik alle Warnungen der Wissenschaft in den Wind geschrieben und die demografische Entwicklung bei der Rente ignoriert. Nun sind erste Reformen umgesetzt - die Politik fordert und fördert die Eigenverantwortung der Bürger bei der Altersvorsorge. Die Riester-Rente ist ein Anfang, um das Umlageverfahren zurück zu drängen und verstärkt auf Kapitaldeckung zu setzen. Es muss aber noch deutlich mehr geschehen. Wie wichtig Sparen für die alternde Gesellschaft in Deutschland ist, zeigen zwei Argumente. Heute leben rund 83 Millionen Menschen in Deutschland. Glaubt man dem Statistischen Bundesamt, gibt es 2050 noch 75 Millionen Einwohner. Dabei ist schon in dieser Zahl die optimistische Größe von 200 000 Einwanderern jährlich eingeflossen. Skeptiker glauben, dass Mitte des 21. Jahrhunderts allenfalls noch 67 Millionen Einwohner Deutschland "bevölkern". Und damit kippt unweigerlich das deutsche Umlagesystem. Denn während heute rund 16 Prozent der Bevölkerung älter als 65 Jahre sind, werden 2050 fast 28 Prozent in diesem Senioren-Alter sein. Das bedeutet, immer weniger Erwerbstätige müssen immer mehr Rentner finanzieren. Mit dem Umlageverfahren ist das nicht möglich. Die heutige Generation kann dabei niemandem die Schuld geben. Denn während die "Älteren" sowohl ihren Beitrag in die Rentenkassen geleistet haben und genügend Kinder in die Welt gesetzt haben, ist das das Manko der gegenwärtigen Generation: Wir haben zu wenig Kinder. Deshalb gilt es jetzt zu sparen, denn wenn diese Generation in Rente geht, ist es auch nötig, dass der Konsum von den "Rentnern" getragen wird. Sonst werden wird 2050 in Deutschland Probleme bekommen, in der die heutige Situation als das reinste Schlaraffenland erscheint. h.waschbuesch@volksfreund.de

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