Katholische Kirche

Zu den Artikeln "Ex-Täter als Seelsorger eingesetzt" (TV vom 14. März) und "Bischof deutet nach Kritik härteren Umgang mit Missbrauchspriestern an" (TV vom 20. März):

Im Bistum Trier hält ein 1995 wegen sexuellen Missbrauchs von 15 (!) Mädchen zu zweijähriger Bewährungsstrafe verurteilter Priester in einer Pfarrei im Saarland wieder die Heilige Messe. Man fragt sich: Wie kann der von der katholischen Bischofskonferenz in Deutschland zum Missbrauchsbeauftragten ernannte Bischof Ackermann in seiner Diözese einen solchen Priester dulden? Ist der Priestermangel mittlerweile so groß, dass auch rechtskräftig verurteilte Straftäter heimlich dazu eingesetzt werden? Was muss eigentlich noch alles passieren, bis die katholische Kirche den 1139 eingeführten Zölibat, der immer wieder zu solchen traurigen sexuellen Verirrungen führt, wieder aufhebt? Warum werden Menschen, die sich zum Dienst in der Kirche berufen fühlen, erst durch die Priesterweihe mit einem besonderen Heiligenschein versehen, bevor viele in der Not nicht gelebter Sexualität sich schließlich an Kindern vergehen? Ist die gegenwärtige katholische Kirche überhaupt noch fähig zu einer wirklichen Reform? Braucht sie vielleicht wieder eine Reformation? Pfarrer Winfrid Krause, Ev. Kirchengemeinde Thalfang-Morbach, Vorsitzender des Lutherischen Konvents im Rheinland Bischof Stephan Ackermann - eine Marionette? Er hat rückhaltlose Aufklärung, Transparenz und Konsequenzen versprochen. Und wenn das ein Bischof sagt, dann glaube ich das und vertraue ihm. Und nun verweist er auf die Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz. Ist er nun federführend für die Aufklärung der Missbrauchsskandale, ja oder nein? Ich denke, er ist es nicht. Er hat sich von der Deutschen Bischofskonferenz zu einer Marionette degradieren lassen. Die Fäden zieht Kardinal Reinhard Marx, nicht umsonst hat er sich mit eineinhalb Fußbreite als Ehrenkapitular in den Trierer Dom Einlass verschafft. Pädophile Geistliche werden nicht mehr in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen eingesetzt. Welch ein Trost. Okay, die Gesellschaft wird auch keine Bankräuber mehr an den Kassen und an den Tresoren beschäftigen. Aber warum dürfen Pädophile sich um die Seelsorge kümmern? Hans Simon, Kordel Man fragt sich, ob die katholische Kirche mittlerweile jegliche moralischen Wertmaßstäbe verloren hat. Der katholische Priester Hasenhüttl hatte 2003 zusammen mit evangelischen Christen eine Backoblate gegessen. Für diesen Frevel wurde er von seinem Priesteramt suspendiert - "null Toleranz". Hingegen dürfen im Bistum Trier pädophile Priester weiter predigen, Sakramente spenden und seelsorgerliche Arbeit machen. Die Frage der Glaubwürdigkeit dieser Kirche stellt sich mir schon gar nicht mehr. Martin Müller, Föhren

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