Trier. (sey) "Ich will alle umbringen." Das soll ein 49-jähriger Trie rer im vergangenen November gesagt haben, nachdem Polizeibeamte den offenbar psychisch kranken Mann festgenommen hatten. Zwei 75 und 45 Jahre alte Ordensbrüder waren zuvor bei einem Beil-Angriff des Mannes verletzt worden, allerdings nicht lebensbedrohlich. "Die Sache ging Gott sei Dank relativ glimpflich aus", meinte seinerzeit der Konvent-Obere, Bruder Pankratius, im TV-Gespräch.Der 49-jährige Angeklagte hatte an einem Samstagabend um kurz nach 18.30 Uhr die gegenüber der Cafeteria gelegene Kapelle des Brüderkrankenhauses betreten, wo sich 25 Ordensleute der Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf zur allabendlichen Andacht aufhielten. Der Unbekannte ging nach vorne, wurde dort von einem der Brüder gebeten, die Andacht nicht zu stören. Zunächst machte er daraufhin kehrt, drehte sich dann allerdings um, zog aus einer mitgebrachten Plastiktüte ein Beil und schlug auf einen in der Nähe sitzenden 75-jährigen Ordensmann ein. Auch ein Mitbruder, der dem Opfer zur Hilfe eilte und dadurch Schlimmeres verhinderte, wurde im Gesicht verletzt. Der Angreifer wurde schließlich von mehreren Ordensleuten überwältigt und der Polizei übergeben.Staatsanwaltschaft vermutet paranoide Schizophrenie

Ab heute muss sich der wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung angeklagte mutmaßliche Angreifer vor dem Trierer Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft glaubt, dass der Mann an einer paranoiden Schizophrenie leidet und zum Tatzeitpunkt schuldunfähig war. Er soll daher in einem sogenannten Sicherungsverfahren in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht werden. Die Unterbringung in einer solchen Klinik ist unbefristet, wird aber jährlich durch eine Kammer des Gerichts überprüft.Für den Prozess vor dem Trie rer Landgericht sind drei Verhandlungstage angesetzt.