BIOGRAFIE

Vom Politiker zum Publizisten Im Dezember 1918 wird Helmut Schmidt in Hamburg als Sohn eines Lehrers geboren. Nach dem Abitur 1937 wird er zum Reichsarbeitsdienst eingezogen, später dient er als Flakhelfer im Zweiten Weltkrieg.

Nach kurzer britischer Kriegsgefangenschaft studiert er Volkswirtschaft in Hamburg und tritt im März 1946 in die SPD ein. Er wird Bundesvorsitzender des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS). 1953 zieht Helmut Schmidt in den Bundestag ein. Vier Jahre später gehört er bereits dem Fraktionsvorstand an. Er gilt als rhetorisch brillanter Vertreter der jungen Generation. Bundesweit wird er erstmals durch seine scharfe Kritik an Verteidigungsminister Franz Josef Strauß bekannt. 1961 wechselt Schmidt, inzwischen Mitglied des SPD-Bundesvorstands, als Innensenator in die Hamburger Landespolitik. 1962 managt er die Rettungsarbeiten nach der Flutkatastrophe. 1964 beruft ihn Willy Brandt in sein zehnköpfiges Schattenkabinett. Während der großen Koalition übernimmt Schmidt 1967 den Vorsitz der SPD-Bundestagsfraktion. In der ersten sozialliberalen Regierung wird er zwei Jahre später Verteidigungsminister, 1972 übernimmt er das Finanzministerium und zeitweilig als Superminister auch das Wirtschaftsministerium als Nachfolger seines Mentors Karl Schiller. 1974 folgt Schmidt Willy Brandt als Bundeskanzler. Er erhält 1976 und 1980 vom Wähler jeweils ein neues Mandat. 1982 wird er durch ein konstruktives Misstrauensvotum abgewählt, nachdem sein Koalitionspartner FDP zur CDU gewechselt ist. Helmut Schmidt nimmt 1983 sein Bundestagsmandat noch einmal an, wird aber gleichzeitig Mitherausgeber der "Zeit". Er schreibt zahlreiche Bücher, darunter "Menschen und Mächte". 1986 hält er seine Abschiedsrede im Bundestag. Er bleibt als unabhängiger Publizist der Politik treu. (DiL)

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