Bereit für Galaxy & Co.

SPANGDAHLEM. Abschluss des zweitgrößten Bauprojektes in Rheinland-Pfalz: Knapp 130 Millionen Euro wurden in den vergangenen zwei Jahren auf der Airbase Spangdahlem im Rahmen des Rhein-Main-Verlegungsprogramms investiert. Die Daten und Fakten zeigen Superlative in jeder Hinsicht.

Am Dienstag war es so weit. Das erste Transportflugzeug vom Typ C 17, das auf der neuen, 20 Hektar großen Rampe des Flugplatzes abgefertigt wurde, landete auf der Airbase Spangdahlem. Offiziell eröffnet wird die Haupt-Rampe und damit der Eifeler Beitrag im Rahmen des Rhein-Main-Verlegungspro gramms an diesem Freitag mit einem Festakt. Doch erst nach der Schließung der Airbase Frankfurt im Oktober beginnt der Alltag in diesem Bereich des Flugplatzes - 52 Jahre nach der Eröffnung.Die am 3. März 2003 begonnenen und mit der Abnahme am 31. August beendeten Arbeiten an den Hauptprojekten haben nach Angaben des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) rund 120 Millionen Euro gekostet. Ursprünglich eingeplant waren rund 166 Millionen Euro. Weil die Ausschreibungen jedoch zu günstigeren Preisen abgewickelt wurden, wurde die Summe deutlich unterschritten. Zudem hielten sich die einkalkulierten "Mehrkosten" in Höhe von 4,5 Prozent in Grenzen. Nach den Worten von Flugplatz-Architekt Udo Stürmer sind bei Projekten in ähnlicher Größenordnung sonst zehn bis 15 Prozent üblich. Das eingesparte Geld wurde in den Ausbau der Airbase in Ramstein gesteckt, wo rund 200 Millionen Euro verbaut werden. Die US-Seite investierte in der Eifel rund zehn Millionen Euro in die Infrastruktur des Flugplatzes. Insgesamt gingen rund 220 Einzelaufträge an etwa 70 Firmen. Was in den vergangenen Monaten beispielsweise an Erdreich bewegt worden ist, hat mehr als beachtliche Ausmaße. Allein 125 000 Kubikmeter Mutterboden wurden abgetragen, berichtet Norbert Paulus von der LBB. Insgesamt wurden 1,2 Millionen Kubikmeter Erde bewegt. 350 000 Kubikmeter wurden von außerhalb der Airbase herangekarrt, um den Untergrund für die Rampe herzustellen.

Die Rampe, die Verbreiterung der Rollbahn sowie Nebenflächen haben eine Fläche von rund 425 000 Quadratmetern. Das entspricht etwa 60 Fußballplätzen. Welche Ausmaße die Arbeiten angenommen haben, verdeutlichen auch 130 Kilometer Fugen, die in den Beton geschnitten und vergossen wurden - die Entfernung zwischen Trier und Koblenz.

Lichtmaste machen die Nacht zum Tag

Entlang der neuen Rampe sind sieben 40 Meter hohe Beleuchtungsmaste entstanden, die die Betonfläche bis fast auf Tageslichtstärke erhellen. Jeder der Maste entwickelt eine Leuchtkraft von 40 000 Watt. "Die Intensität kann mit einem Dimmer angepasst werden", erklärt Stürmer. Bis zu elf Flugzeuge des Typs C 5 Galaxy können auf der Rampe abgestellt werden, zwei weitere auf dem drei Hektar großen "Hot-Cargo"-Bereich, wo auch Munition geladen wird. Allein die große Rampe hat laut Stürmer eine Größe von 20 Hektar.

Große Flugzeuge, großer Bedarf an Treibstoff: Der wird in vier Tanks mit 20 000 Kubikmetern Fassungsvermögen gelagert. 139 Liter JP 8 können pro Sekunde in bis zu fünf Flugzeugtanks gleichzeitig gepumpt werden. Doch nicht nur die neue Rampe hat das Gesicht des Flugplatzes verändert. Auch die Start- und Landebahn ist breiter geworden. Die an beiden Seiten gewonnenen Meter dienen nicht dem Landen und Starten. Sie wurden betoniert, damit die breiten Transportflugzeuge keine Steine aufwirbeln, die dann in die Triebwerke von Jets gelangen könnten.

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