CDU sieht Vetternwirtschaft bei Bruch bestätigt

Der rheinland-pfälzische Innenminister Karl-Peter Bruch (SPD) trägt nach CDU-Angaben für mehr Aufträge an Firmen seines heutigen Schwiegersohns Verantwortung, als bisher bekannt waren.

Mainz. Die Union lässt in der "Schwiegersohn-Affäre" nicht locker: Neben dem umstrittenen und preisgekrönten 180 000 Euro teuren Imagefilm "Fliegen lernen" sowie drei anderen Auftragsarbeiten haben die Firma "Quadrolux" und ihre Vorläuferin "atelier 500", an denen der heutige Schwiegersohn des Innenministers beteiligt war und ist, weitere Aufträge aus dem Zuständigkeitsbereich des Innenministeriums erhalten. So gab es drei Kleinaufträge der Entwicklungsagentur im Gesamtwert von rund 12 500 Euro. Die durch eine Unions-Anfrage öffentlich gewordenen Aufträge bringen Bruch nach Überzeugung von CDU-Fraktionsvize Alex Licht noch stärker politisch unter Druck und bestätigen aus seiner Sicht den Vorwurf der Vetternwirtschaft. Licht wirft Bruch vor, Fakten nur scheibchenweise zu präsentieren, statt frühzeitig alles auf den Tisch zu legen. Die neu bekanntgewordenen Aufträge zeigten, dass es im Innenministerium wohl Praxis sei, nicht auszuschreiben, während sich das Wirtschaftsministerium bei Vergaben an "Quadrolux" immer mit Vergleichsangeboten absichere. Bruchs Sprecher wies die CDU-Vorwürfe zurück. Alle Aufträge des Ministeriums an die beiden Firmen seien bekannt. Mit den Vergaben der Entwicklungsagentur habe der Minister nichts zu tun. Die Agentur ist ein gemeinsames Unternehmen von Innenministerium und Universität Kaiserslautern.

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