Das Comeback des Weltveränderers aus Trier

Kaiser Konstantin feiert sein "Comeback" - in Form der größten Ausstellung, die bislang in Trier zu sehen war. Vor dem offiziellen Ausstellungs-Start am morgigen Samstag können die Trierer ab heute Nachmittag zum Sonderpreis von 5 Euro die drei Standorte besuchen.

Trier. 1413 Exponate, die Hälfte davon Leihgaben von 160 Museen und Privatsammlern aus 19 Ländern, zeigt die Konstantin-Schau. Es ist die größte und ambitionierteste Ausstellung in Rheinland-Pfalz seit den "Saliern" (1992 in Speyer). Und viel zu umfangreich für ein einzelnes der Trierer Museen. Deshalb breitet sich der (neben Karl Marx) berühmteste Weltveränderer aus Trier gleich auf insgesamt 3000 Quadratmetern in allen drei großen Museen seiner ersten Hauptstadt aus.

Kaiser-Schau in drei Museen

Haupt-Standort mit gleich 2000 Quadratmetern Konstantin-Fläche ist das Rheinische Landesmuseum, das sich dem Thema "Herrscher des Römischen Imperiums" widmet und auch den "Hingucker" schlechthin bietet: die originalgetreue Kopie des Kopfes der einstmals zwölf Meter hohen Sitzstatue aus den Kapitolinischen Museen in Rom. Außerdem im Landesmuseum zu sehen: Marmorporträts und Skulpturen, erlesene Schmuckstücke, Prunkhelme und -schwerter und viele weitere Schätze. Diese Exponate vermitteln einen umfassenden Einblick in die letzte Glanzzeit des Römer-Imperiums. Sie stellen den Herrscher, den Politiker und Menschen Konstantin vor und spiegeln die gesellschaftlichen und philosophischen Entwicklungen des 4. Jahrhunderts wider.

"Der Kaiser und die Christen" stehen im Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum im Blickpunkt. Wie das Landesmuseum, das mitten im römischen "Regierungsviertel" steht, ein authentischer Standort für das Thema. In unmittelbarer Nähe hatte die Trierer Christengemeinde im 3. Jahrhundert ihr erstes Domizil, damals noch im Untergrund. Die Trierer Christen prägten Konstantin, und der prägte die Kirche so sehr wie kein Römerkaiser nach ihm. Konstantin gewährte nach Jahrzehnten der Verfolgung freie Religionsausübung, ließ monumentale Kirchenkomplexe errichten (aus einem der größten ging der Trierer Dom hervor) und ging als Wegbereiter des Christentums in die Weltgeschichte ein. Frühchristliche Marmorsärge, Schmuck und Malereien sowie Architekturmodelle illustrieren im Bischöflichen Museum die Wechselbeziehung zwischen Kaiser und Christen und den Übergang von der heidnischen Antike ins christliche Mittelalter.

"Tradition und Mythos" behandelt auf ebenfalls 500 Quadrat-metern im neuen Anbau das Stadtmuseum Simeonstift - ein Novum, denn erstmals widmet sich eine Ausstellung dem Nachwirken Konstantins.

Ikonen, Gemälde, Zeichnungen dokumentieren die außerordentliche Bedeutung, die Konstantin bis heute beigemessen wird. Die Ostkirche verehrt ihn als Heiligen.

Bevor am morgigen Samstag der große Ansturm auf die Konstantin-Schau beginnt, können sich die Trierer bereits ab heute Nachmittag in aller Ruhe umsehen. Zum Sonderpreis von 5 Euro können bis 20 Uhr alle drei Standorte besichtigt werden. Das Bischöfliche Museum öffnet um 14 Uhr, das Stadtmuseum um 14.45 Uhr und das Landesmuseum um 15.30 Uhr. Tickets sind an den Museumskassen erhältlich.

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