Der lange Weg zum Hospizhaus

TRIER. Mit dem Umbau-Beginn des Hospizhauses geht ein langjähriges Wunschprojekt für die Region in die konkrete Umsetzungsphase. Die nächstgelegene vergleichbare Einrichtung war bislang in Koblenz angesiedelt. Die Chronologie des stationären Hospizes beginnt aber bereits vor zehn Jahren.

DEZEMBER 1995 In Trier gründet sich ein Hospizverein. Die Idee, die dahinter steckt: todkranken Menschen und ihren Angehörigen in der letzten Lebensphase zu helfen. In Seminaren und Workshops werden ehrenamtliche Sterbebegleiter ausgebildet, die im privaten Umfeld, aber auch in Krankenhäusern Sterbenden beistehen. Zu den Aktivitäten gehört auch Öffentlichkeitsarbeit, zum Beispiel mit den jährlichen Hospiztagen.SEPTEMBER 2000 Bei den Hospiz-Aktivisten verstärkt sich der Wunsch, die ehrenamtliche Arbeit durch eine stationäre Einrichtung zu ergänzen - nicht zuletzt gespeist durch die positiven Erfahrungen mit der Palliativ-Station am Herz-Jesu-Krankenhaus. Aber noch scheint die Idee weit von jeder Realisierung entfernt.FEBRUAR 2003 Erstmals setzen sich potenzielle Träger eines Hospizhauses zusammen und erörtern, welche Umsetzungsmöglichkeiten bestehen. Mehrere Krankenhäuser aus Trier und Umgebung erklären ihre Bereitschaft, an einem Trägerschaftsmodell mitzuwirken. Völlig ungeklärt bleibt einstweilen die Finanzierungsfrage.JUNI 2003 Vertreter des Hospizvereins stellen ihr Projekt beim Trierischen Volksfreund vor. Gemeinsam entsteht das Konzept für eine große Benefiz-Aktion unter dem Titel "Da-Sein". Sie soll um die Jahreswende 2003/2004 einen finanziellen Grundstock für das Projekt Hospizhaus erbringen.NOVEMBER 2003 Die Aktion Da-Sein startet und wird schnell zu einem Gesprächsthema in der Region. Täglich engagieren sich mehr Bürger für die Spenden-Aktion und informieren sich in einer Artikelserie über die Hospiz-Arbeit.DEZEMBER 2003 Die Herbert-und-Veronika-Reh-Stiftung stellt ein großzügig bemessenes Gebäude in der Trierer Ostallee für die Einrichtung eines Hospizes zur Verfügung. An einem kurzfristig organisierten "Tag der offenen Tür" besichtigen hunderte von Besuchern trotz klirrender Kälte das künftige Hospizhaus.MÄRZ 2004 TV-Geschäftsführer J. Friedrich Orths überreicht zum Abschluss der Aktion Da-Sein rund 400 000 Euro an den Hospizverein. Eine Hospiz-Stiftung wird für die künftige Trägerschaft des Hospizhauses gegründet. Die Planungsüberlegungen für das Gebäude beginnen.JULI 2004 Es gelingt, eine gemeinnützige GmbH für den Betrieb des Hospizhauses auf breiter Basis zu gründen. Der Hospizverein, das Mutterhaus, das Brüderkrankenhaus, das Elisabeth-Krankenhaus, das Kreiskrankenhaus Saarburg und der Club aktiv steigen ein, die Caritas und das Krankenhaus Ehrang werden Kooperationspartner. Für weitere Gesellschafter bleiben Anteile frei.DEZEMBER 2004 Die Aufsichts- und Dienstleistrungsdirektion (ADD) erkennt die Hospizstiftung offiziell an.MAI 2005 Die Stadt genehmigt die ersten Baupläne für den Umbau. Die Rotary-Clubs der Region helfen mit der bis dato größten Einzelspende von 40 000 Euro. Dennoch müssen die Pläne ein weiteres Mal überarbeitet werden.NOVEMBER 2005 Das Kuratorium der Hospizstiftung einigt sich einvernehmlich auf die Gesamt-Planung mit einem Kostenvolumen von gut 1,2 Millionen Euro. Die Bagger für den Umbau rollen an. In zehn Monaten soll das Hospizhaus, wenn alles planmäßig läuft, den Betrieb aufnehmen.

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