Der nächste Schritt zum Lückenschluss

DAUN/MAINZ/BERLIN. Stück für Stück zum großen Ziel: Mit 50 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt ist der Weiterbau der Autobahn 1 bei Daun gesichert. In vier bis fünf Jahren soll der Verkehr bis zur Anschlussstelle Gerolstein fließen.

 Etwas Geduld werden die Autofahrer noch aufbringen müssen, bis freie Fahrt zur A 1-Anschlussstelle Gerolstein möglich ist: Die Freigabe ist erst für 2008/2009 zu erwarten.Foto: TV -Archiv/Hans Jürgen Sittig

Etwas Geduld werden die Autofahrer noch aufbringen müssen, bis freie Fahrt zur A 1-Anschlussstelle Gerolstein möglich ist: Die Freigabe ist erst für 2008/2009 zu erwarten.Foto: TV -Archiv/Hans Jürgen Sittig

Am Vormittag war es noch ein Gerücht, am Nachmittag war die kaum zu glaubende Nachricht Realität: Im Bundeshaushalt 2005 werden 50 Millionen Euro für den Weiterbau des Lückenschlusses der Autobahn 1 zwischen Daun und dem nordrhein-westfälischen Tondorf zur Verfügung stehen. Mit einer solchen Summe hatte kaum jemand gerechnet, erst recht nicht nach dem Maut-Desaster. Die daraus resultierenden Einnahme-Ausfälle in Milliardenhöhe ließen die Finanzierung vieler Verkehrsprojekte in ganz Deutschland ins Wanken geraten. Auch für neues Geld für den A 1-Lückenschluss gab es kaum Hoffnung. Umso überraschender die Bekanntgabe am Dienstag: Mit den 50 Millionen Euro kann ein Teilstück des Bauabschnitts bis Kelberg realisiert werden - und zwar bis zur Anschlussstelle Gerolstein, in die der bereits im Herbst 2003 fertig gestellte Zubringer Dockweiler (B 410 neu) münden wird. Mit dem Geldsegen aus Berlin kann nun ein Großprojekt in Angriff genommen werden: die Liesertalbrücke bei Rengen. Das Bauwerk kostet allein rund 30 Millionen Euro. Noch in diesem Jahr soll der Bau ausgeschrieben werden. Dass 50 Millionen Euro in die Eifel fließen werden, wurde durch Umschichtungen im Verkehrshaushalt des Bundes möglich, wie der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Hans-Artur Bauckhage (FDP) und die SPD-Bundestagsabgeordnete Elke Leonhard mitteilten. So sei ein "neuer Finanzierungsweg für eine Reihe von vordringlichen Projekten im Bundesgebiet geschaffen worden", erklärte Bauckhage. In diese Überlegungen sei auch die A 1 einbezogen worden. Vor dem Hintergrund der veränderten finanziellen Möglichkeiten hat Bauckhage auch eine Kehrtwende vollzogen. Im Frühjahr hatte er, entgegen der ursprünglichen Planung, den Bau der so genannten Behelfsausfahrt bei Rengen auf Eis gelegt, nun aber plädiert er für das Vorhaben. Ursprünglich sollte mit dem Bau der 1,3 Millionen Euro teuren Ausfahrt noch in diesem Jahr begonnen werden.Sinneswandel beim Verkehrsminister

Grund für den Sinneswandel beim Minister: Auch bei der gesicherten Weiterfinanzierung des Abschnitts ab Rengen werde der Bau bis zur Anschlussstelle Gerolstein mindestens vier Jahre dauern. Und so lange würde das bereits fertig gestellte Autobahn-Teilstück brach liegen. Bauckhage: "Mit der Behelfsausfahrt kann ein eigener Verkehrswert erzielt werden, weil sie zusammen mit dem Zubringer Dockweiler als Teil einer Umgehung von Daun genutzt werden kann." Damit könnten die Bürger von Daun schon ab 2005 von rund 5000 Fahrzeugen täglich und damit erheblich von Lärm und Abgasen entlastet werden. Bauckhages Prognose: "Wenn alles optimal läuft, kann ein weiteres Stück A 1 bis Gerolstein im Jahr 2008/2009 in Betrieb genommen werden". "Ja zur Behelfsausfahrt" sagt unter diesen Umständen auch der Dauner Landrat Heinz Onnertz, "denn jetzt haben wir die Optimallösung, weil nun parallel weitergebaut wird". Er plauderte auch aus dem Nähkästchen. Bei einem Flug über die Eifel im Sommer 2003 habe Ministerpräsident Kurt Beck zugesagt, dass Onnertz keine Angst haben müsse, dass das A 1-Vorhaben von anderen Projekten im Land noch überholt werde. Onnertz: "Ich bin froh, dass wir einen Ministerpräsidenten haben, der sein Versprechen hält."

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