Deutlich weniger Atomwaffen als noch vor 30 Jahren

Stockholm · Friedensforscher sehen aber keinen Grund zum Aufatmen.

Stockholm (dpa) Das Friedensforschungsinstitut Sipri in Stockholm sieht keine Anzeichen dafür, dass auch nur eine Atommacht weltweit auf ihre Nuklearwaffen verzichten will. In einem am Montag veröffentlichten Bericht heißt es, alle Staaten mit Atomwaffen seien dabei, ihre Arsenale zu modernisieren. "Das legt den Schluss nahe, dass keiner dieser Staaten bereit sein wird, seine nuklearen Arsenale in absehbarer Zukunft aufzugeben", sagte Sipri-Forscher Shannon Kile.

Zugleich belegt der Bericht, dass die Zahl der Atomsprengköpfe weiter zurückgegangen ist. Anfang 2017 waren neun Staaten - die USA, Russland, Großbritannien, China, Pakistan, Indien sowie Frankreich, Nordkorea und Israel - insgesamt im Besitz von geschätzten 14 935 Atomwaffen. Im Vergleich zu Mitte der 80er Jahre, als es 70 000 Atomsprengköpfe gab, ist die Zahl damit im Zuge diverser Abrüstungsabkommen deutlich reduziert worden.
Der Rückgang zum Vorjahr betrug 460 Atomwaffen. Die Reduzierung kam damit langsamer voran, als noch vor zehn Jahren.
Sowohl die USA (6800) als auch Russland (7000), die insgesamt über 93 Prozent der Atomwaffen verfügen, haben laut Sipri umfangreiche Modernisierungsprojekte gestartet. Auch die Staaten mit wenigen Sprengköpfen investieren dem Bericht zufolge in die Erneuerung.
Im Konflikt mit Nordkorea haben die USA und China unterdessen ihr Bekenntnis erneuert, keine Atomwaffen auf der koreanischen Halbinsel zu dulden. Trump habe am Sonntagabend mit Chinas Präsident Xi Jinping telefoniert, teilte das Weiße Haus in Washington mit.

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