"Die Wahl ist noch nicht gewonnen"

TRIER. Merkels Machtworte seien notwendig gewesen, sagt der Trierer CDU-Bundestags-Abgeordnete Bernhard Kaster. Auch er warnt seine Partei vor Überheblichkeit.

Bernhard Kaster lässt nichts auf seine Chefin kommen. Er bescheinigt ihr einen "hervorragenden Führungsstil". Merkel sei die unangefochtene Nummer eins in der Partei, sie sei die ideale Kanzlerkandidatin, mit der man in zwei Jahren die Wahl gewinnen könne, lobtKaster die Parteivorsitzende bei einem Besuch in der TV- Redaktion . Angela Merkels Machtworte vom Wochenende seien nötig gewesen, auch wenn Kaster, der seit zwei Jahren im Bundestag sitzt, Harmonie und Geschlossenheit in seiner Partei ausmacht. Auch wenn in der Bundesregierung Chaos herrsche, dürfe man nicht überheblich werden, sagt er und zitiert Merkel: "Die Wahl 2006 ist noch nicht gewonnen." Woran es liegt, dass die Union derzeit so schlecht rüber komme, kann Kaster auch nicht sagen: "Wir sind keine Blockierer und Nein-Sager, wir haben aktiv an den Reformen mitgewirkt und unsere Hausaufgaben gemacht." Doch trotz der Kritik am Auftreten der Partei sei die Union "sachlich und personell hervorragend aufgestellt", so dass sie "kurzfristig" die Bundesregierung übernehmen könne, ist Kaster überzeugt. Mit welchen Konzepten? Da flüchtet Kaster jedoch ins Nebulöse: Seine Partei werde eine "Politik aus einem Guss" machen, kein "Stückwerk" wie Rot-Grün, die Menschen brauchten wieder "positive Perspektiven", Arbeit müsse wieder billiger und finanzierbar werden - und zwar durch längere Arbeitszeit und spätere Rente, lauten seine Schlagworte. Die Union sei gerüstet, und das nicht nur in Berlin, sondern auch auf Landesebene, ist sich Kaster sicher. Der Machtwechsel in zwei Jahren sei machbar. CDU-Landeschef Christoph Böhr, auf den sich Kaster bereits nach den Kommunalwahlen als Spitzenkandidat festgelegt hatte, sei der richtige Mann - auch wenn der Bundestags-Abgeordnete akzeptiert, dass der Landesvorstand zunächst Alternativen zu Böhr diskutiert. Doch Böhr habe sich entwickelt und sei die ideale Nummer eins.

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