Durch den Westen über die Grenze

Die Bahn macht Dampf: Sie will die Verbindung nach Luxemburg verbessern. Da die Kapazität der bisherigen Strecke über Konz ausgeschöpft ist, soll es über Trier-West gehen.

 Seit Jahren wird über eine schnellere Bahnverbindung nach Luxemburg diskutiert. TV-Foto: Dieter Lintz

Seit Jahren wird über eine schnellere Bahnverbindung nach Luxemburg diskutiert. TV-Foto: Dieter Lintz

Trier. Ginge es nach der Bahn, dann würden schon längst die Regionalzüge von Schweich über Trier-Ehrang, durch Trier-West und den Stadtteil Zewen hindurch in Richtung Grenze rollen. Vor vier Jahren bereits machte Udo Wagner, Vorsitzender der Bahn-Regionalleitung Mainz, den Vorschlag - damals wollte er noch Neige-Züge auf der Strecke fahren lassen. Doch der Vorstoß stieß auf wenig Gegenliebe und verschwand in der Schublade. Wagner hat ihn nun wieder ausgepackt und konkretisiert. Auf gleich zwei unabhängig vonein-ander geplanten Veranstaltungen will der Bahn-Manager die konkreten Planungen für das Projekt Weststrecke vorstellen. Am Samstag auf Einladung des Trierer CDU-Bundestagabgeordneten Bernhard Kaster bei der Bahnkonferenz in Konz (ab 10 Uhr im Kloster Karthaus). Ein paar Tage später, am Dienstag, wird Wagner sein Konzept auf einer vom SPD-Landtagsabgeordneten Manfred Nink organisierten Sonderfahrt (ab 15.25 Uhr) auf der Weststrecke präsentieren.

Fünf zusätzliche Haltepunkte



Spätestens 2015 soll auf der bisherigen Güterverkehrsstrecke von Ehrang über Trier-West nach Luxemburg die Regionalbahn rollen - zusätzlich zur bisherigen Verbindung von Trier über Konz nach Luxemburg. Es gebe noch unausgeschöpfte Potenziale auf der Schiene, sagt Kaster. Da aber auf der bisherigen Strecke über die eingleisige Konzer Brücke die Kapazität nahezu erschöpft ist, scheint die Weststrecke eine Alternative. Die Idee dabei ist, alle Züge aus Richtung Eifel und Mosel über Trier-West an die luxemburgische Grenze fahren zu lassen. Konkrete Vorschläge gibt es auch bereits für fünf zusätzliche Haltepunkte entlang der Strecke. Der interessanteste davon dürfte der im Trierer Stadtteil Euren nahe dem Messepark sein: Er könnte auch als Parkplatz für Umsteiger von Auto auf den Zug genutzt werden. Im Trierer Rathaus begrüßt man die Pläne. Sie böten "große Chancen" für eine Verlagerung von der Straße auf die Schiene, sagt Rathaus-Sprecher Ralf Frühauf.

Offenbar hat man auch keine Angst vor Protesten von Anwohnern, die in den betroffenen Stadtteilen nahe an der Bahnlinie wohnen. Personenzüge seien wesentlich leiser als die bereits dort fahrenden Güterzüge, sagt Frühauf. Bislang allerdings sah man in Trier die Reaktivierung der Weststrecke nicht als vorrangig an - sprich: Noch ist unklar, wie die neuen Haltepunkte finanziert werden sollen. Unklar ist allerdings, ob ab 2015 überhaupt die Bahn auf der Strecke fahren wird. Der für den Schienenpersonennahverkehr zuständige Zweckverband SPNV Nord muss sie ausschreiben. Es könnte also auch sein, dass ein Konkurrent der Bahn deren Pläne umsetzen wird.

Themen des Tages Seite 4

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort