EXTRA Kurzinfos zur Flut

30 Rheinland-Pfälzer gelten nach der Flutkatastrophe derzeit noch als vermisst, ein Todesfall ist bislang amtlich bestätigt, teilte das Mainzer Innenministerium gestern mit. Die Zahl der Vermissten unterliege jedoch ständigen Veränderungen, da sich viele erst jetzt zurückmeldeten, neue Fälle angezeigt oder über das Bundeskriminalamt (BKA) angezeigt würden. Unterdessen geht die Suche nach zwei vermissten Luxemburgerinnen in Thailand weiter. Das Schicksal der Mutter und ihrer Tochter sei weiter ungewiss, heißt es. Vermisste Urlauber in dem Katastrophengebiet dürfen nicht einfach für tot erklärt werden. Darauf weist die Rechtsanwaltskammer Koblenz hin. Nach dem Verschollenheitsrecht gelten Vermisste grundsätzlich als lebend. Sei eine Person in Lebensgefahr geraten und seitdem verschwunden, könne das Opfer erst ein Jahr danach für tot erklärt werden. Dafür, so die Rechtsanwaltskammer, müsse von den direkten Verwandten oder vom Staatsanwalt beim zuständigen Amtsgericht ein Antrag gestellt werden. Die im Zentralen Kreditausschuss zusammengeschlossenen Banken- und Sparkassenverbände haben mitgeteilt, VerfÜgungen über Konten von verschollenen Personen zuzulassen, wenn es zur Sicherung des Lebensunterhalts der Angehörigen notwendig ist. Auch beim Fehlen einer Kontovollmacht wollen Banken und Sparkassen unbürokratisch vorgehen. Auch die Versicherungen sichern unbürokratisches Vorgehen etwa beim Auszahlen von Lebensversicherungen von Verschollenen zu. Bei der Prüfung der Ansprüche seien gesicherte Angaben von BKA, LKA oder den örtlichen Polizeistellen ausreichend, teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft mit. In einem Massengrab in Thailand sind nach Informationen des Fernsehmagazins "Spiegel TV" etwa 600 Flutopfer verscharrt worden, darunter 300 europäische Touristen. Den Toten seien Micro-Chips eingepflanzt worden, um sie später exhumieren und identifizieren zu können, sagte der Arzt Wicharn Girdwichai, Direktor des Chaophya Hospital in Bangkok. Die Opfer seien aus der Region Khao Lak zum Jarn Yao Tempel geschafft worden, sagte die thailändische Rotkreuz-Helferin Arunswasdi Pachra. Hier sei den Toten genetisches Material entnommen worden. Anschließend seien Identifikations-Chips eingesetzt und die Toten begraben worden. Die HILFsflüge VOM HAHN sind gestartet. Alle fünf Flugzeuge mit Material des Technischen Hilfswerks (THW) sind inzwischen vom Flughafen Hahn in das indonesische Katastrophengebiet abgeflogen. Wie das THW am Donnerstag mitteilte, startete die vorerst letzte Maschine am Mittwoch. Die Flugzeuge transportieren Unimogs, die Anlagen zur Aufbereitung von Trinkwasser geladen haben. Vom Zielflughafen Medan aus fahren die THW-Fahrzeuge mehrere hundert Kilometer in die besonders von der Flut betroffenen Region um die Stadt Banda Aceh. hw/sas (wie/dpa)

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