Ein "u" für ein "a"

Auf der Titanic ging es bekanntlich anfangs noch recht heiter zu, weil niemand ahnte, wie sehr das Schiff schon leck geschlagen war. Ähnlich auf der MS Paloma, mit dem die Parteirechten der SPD, die "Seeheimer", Anfang der Woche zur traditionellen Spargelfahrt über den Berliner Wannsee schipperten.

An Bord auch die Führungscrew, darunter Parteichef Kurt Beck und die Stellvertreter Peer Steinbrück und Andrea Nahles. Präsidentschaftskandidatin Gesine Schwan hatte für die von schlechten Umfragewerten und innerparteilichen Kleinkriegen gebeutelten Genossen aber einen Trost parat. Vor 15 Jahren sei sie beim Segeln auf dem Wannsee gekentert. Aber es sei jemand gekommen, der sie wieder aufgefischt habe. "Man muss immer die Zuversicht behalten". Wie auf der Titanic.Die Organisatoren von FDP-Parteitagen sind die Pechmarie der deutschen Parteienlandschaft. Immer verhagelt ihnen einer der Konkurrenten die Show. 2006 musste am gleichen Tag ein neuer SPD-Chef gewählt werden, 2007 wurde zeitgleich die Linkspartei gegründet, und 2008 war es die SPD mit ihrem Nürnberger Zukunftskongress. Die Liberalen sind stinksauer. Am Montag, ihr Münchener Parteitag war gerade vorüber, verschickten sie eine bitterironische "Terminankündigung". Der nächste FDP-Parteitag finde vom 15. bis 17. Mai 2009 in Hannover statt. "Für Ihre langfristige Disposition".

Peter Ramsauer liegt mit Kurt Beck im Clinch. Der CSU-Landesgruppenchef hat dem SPD-Chef die Urheberschaft für die Bezeichnung "Rumsauer" abgesprochen. Becks Titulierung auf dem SPD-Konvent wäre ja originell gewesen, wenn es ihm selber eingefallen wäre, meinte der CSU-Mann, um hinzuzufügen: "Is es aber net, der Urheber war ich selber." Ramsauer erinnerte daran, dass sein Vorgänger Michael Glos in der Landesgruppe einmal über den damaligen US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld philosophiert und den zweiten Buchstaben als "u" ausgesprochen habe. Er, Ramsauer, habe daraufhin gesagt: "Der heißt Rumsfeld, ich heiße auch Ramsauer und nicht Rumsauer."

Bewegung tut gut. Dafür wirbt Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt. Riskantere Übungen scheut die 58-Jährige aber. "Ich habe mit meinen Enkelkindern ein Spiel gespielt, und an einem Punkt stand da: ,Du machst einen Purzelbaum'. Wir waren alleine, da hab ich gesagt: Kinder, stellt Euch vor, mir passiert etwas - lieber nicht!", so Schmidt. "Schmidt am Stock" - das wäre eine Schlagzeile gewesen.

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