Ein ungutes Gefühl

So viel steht fest: Es gab am 30. Juli keine Entführung in Trier. Maxim Beck ist nach Lage der Dinge kein Opfer einer Straftat. Das ist beruhigend. Besorgte Bürger können wieder aufatmen. Trotzdem hinterlässt das ungeklärte Verschwinden des Studenten ein ungutes Gefühl.

Mit seinem Schweigen schürt der 28-Jährige weiter Zweifel und Gerüchte. Er tut sich damit keinen Gefallen. Erst recht nicht künftigen Vermissten. Es wird von nun an immer Zweifel geben. Ist alles nur erfunden? Ist der Vermisste womöglich nur abgetaucht? Es wird schwer sein, Freiwillige für Suchaktionen zu motivieren, wenn sie befürchten müssen, an der Nase herumgeführt zu werden. Auch die abstrusen Vorwürfe des Bruders des vermeintlichen Entführungsopfers gegen die Polizei führen nicht dazu, die Glaubwürdigkeit von Maxim Beck zu festigen. Die Ermittler haben alles getan, um ihn zu finden. Dass sie das Umfeld des Vermissten abklopfen, wenn es zunächst keine Hinweise auf eine Straftat gibt, bevor sie teure Suchaktionen starten, ist richtig. Und obwohl es bereits zu diesem Zeitpunkt, wie es aus Fahnderkreisen heißt, schon Zweifel an der Glaubwürdigkeit gab, wurde mit Dutzenden von Polizisten und einem Hubschrauber nach Maxim Beck gesucht. Doch der schweigt.

b.wientjes@volksfreund.de



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