Extra: Folgen des Klimawandels

Krankheiten: Die gute Nachricht zuerst: Malaria wird es wohl auch in Zukunft bei uns nicht geben. Selbst, wenn sich die übertragende Fliegenart hier zu Lande ausbreiten würde - die Zahl der Menschen mit dem Erreger im Blut wird dank unseres Gesundheitssystems so gering bleiben, dass kaum eine Infektionsgefahr besteht. Weltweit dürften die Tropenkrankheiten allerdings zunehmen. Und einige bisher wenig verbreitete Krankheiten könnten sich auch in Deutschland etablieren: die Blauzungenkrankheit bei Tieren zum Beispiel, die jetzt in der Eifel erstmals aufgetreten ist, oder die Borreliose beim Menschen.

Wasser: Für unsere Breiten rechnen Experten nicht mit größeren Problemen - der Klimawandel dürfte eher mehr Regen bringen. Experten raten aber, künftig auf unterirdische Wasserreservoirs zu setzen, weil mit den Temperaturen auch die Verdunstung steigen wird. Global gesehen wird der Klimawandel die ungleiche Verteilung des Süßwassers allerdings wohl verstärken.

Pflanzen und Tiere: Schon jetzt beobachten Experten die Ausbreitung neuer Pflanzen in unserer Region (siehe Haupttext), andere Gewächse wandern in höhere und damit kühlere Zonen ab. Viele Wiesen sind schon während der Hitzeperiode in diesem Sommer ausgetrocknet; wenn solche Trockenzeiten wie erwartet häufiger und länger werden, könnte das Viehfutter knapp werden. Die Züchtung von Pflanzen, die besser mit Hitze und Wasserknappheit klarkommen, läuft auf Hochtouren. Auf Tiere wirken steigende Temperaturen wie auf Menschen: Sie sind bei Hitze träge, schlapp, erschöpft und weniger leistungsfähig.

Wald: Wenn die Sommer trockener werden, steigt nicht nur die Waldbrand-Gefahr. Zu starke Sonneneinstrahlung macht beispielsweise der Rinde zu schaffen, die Bäume werden damit anfälliger für Käfer oder Pilze. Hinzu kommt, dass unter den sich neu ausbreitenden Pflanzen und Tieren auch Schädlinge sein dürften. Und wenn diesen in unseren Breiten die natürlichen Feinde fehlen, könnte der Wald ein zusätzliches Problem bekommen. (ik)

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